Die sagenhafte Zucchiniquiche

Warum die Überschrift zu diesem Rezept das Wort “sagenhaft” enthält, verrate ich euch gerne. Ich habe diese Quiche letzten Sonntag zum Mittagessen gemacht und weil sie so gigantisch war, eigentlich zu viel gegessen. Trotzdem habe ich sie abends zur kalten Brotzeit wieder auf den Tisch gestellt – und sie schmeckte herrlich. Und am nächsten Morgen hatte ich zwar ein Frühstücksei und eine Breze – aber Gott sei Dank den Rest der Quiche in kleine Rauten geschnitten und auf den Tisch gestellt. Alle haben zugegriffen und wir konnten kaum fassen, dass sie kalt am zweiten Tag fast noch besser schmeckt als warm am ersten. SOLCHE Rezepte braucht die Welt. Vor allem im Dezember, wenn alles nur süß süß süß ist. Also, da brauche ich zwischendurch unbedingt was Herzhaftes.

Deshalb gilt – bevor ich beschreibe, wie die Quiche gemacht wird und natürlich gibt es ganz am Ende auch das Rezept – mein ganzer Dank Sonja. Du bist nicht nur die, die mir das Rezept verraten hat, sondern auch Leserin der ersten Stunde, Frau mit dem Herz am rechten Fleck, die Rat weiß, Mitgefühl zeigt, sich mit dem Leben einfach auskennt und genau wegen dieser Kombination genau weiß, wie sie mich immer wieder zum Lachen bringt. Und mal leise und mal laut daran erinnert, was im Leben wirklich wichtig ist. Kein Wunder, dass auch Deine Rezepte High Concepts sind. Jetzt aber erstmal – die Quiche.

Zuerst habe ich einen Mürbeteig gemacht. Und dann ist das passiert, was mir immer passiert, weil ich Rezepte vorher NIE einmal ganz durchlese. (Verdammt, ich sollte mir das wirklich langsam angewöhnen). Jedenfalls stand da “Teig 1 Stunde rasten lassen”. Kam überhaupt nicht in Frage, denn der Magen hing mir bis zu den Knien. Und wer sagt’s denn, ging auch prima ohne rasten. Aber vielleicht solltet ihr die Zeit trotzdem mit einplanen – wird ja schon seinen Sinn haben. Da der Teig blind gebacken wird, habe ich ihn einfach in die Form gedrückt (ich habe ihn auch nicht ausgerollt, sondern mit den Händen verteilt), Backpapier drauf, Bohnen drauf, fertig. Die Form ist meine Standardform von Pillivuyt – die braucht man einfach, wenn man gerne Quiche isst. Und während der Boden im Ofen vor sich hin backte, habe ich weiter gemacht.

Danach habe ich mit einem anderen Lieblingsküchenwerkzeug die Zucchini gerieben – die Multireibe von Rösle habe ich auch schon mal verlost. Praktisch, spülmaschinenfest, oft im Gebrauch. Die Zwiebeln habe ich natürlich im Thermomix zerkleinert und angedünstet. Genauso wie ich darin den Mürbeteig gemacht habe. Das ist sowieso eine ganz interessante Entwicklung – je länger ich den Thermomix benutze, desto mehr verwende ich ihn auch bei ganz normalen Rezepten.

Dann die Eier-Schmandt-Mischung anrühren und mit der gewürzten Zucchinimasse vermengen – und alles auf den vorgebackenen Mürbteig gießen.

Das sieht dann so aus. Ab in den Ofen und nochmal 45 Minuten backen (jetzt könnt ihr vielleicht verstehen, dass ich nicht noch 1 Stunde ZUSÄTZLICH auf den Teig warten konnte….)

Und so sieht das gute Stück aus, wenn es aus dem Ofen kommt. Was mich verblüfft hat, ist wie prägend sich das Auspressen der Zucchini (die werden nach dem Reiben nämlich mit Salz bestreut, müssen ein bisschen “weinen” und werden dann ordentlich ausgepresst) auf die Konsistenz auswirkt. Ich habe tatsächlich noch nie eine Quiche gegessen, deren Beschaffenheit so perfekt war. Und nachdem ich jetzt ausführlich geschwärmt und euch den Mund wässerig gemacht habe: Hier das Rezept.

Zucchiniquiche

Zutaten:

250 g Weizenmehl, 2 g Salz, die abgeriebene Schale von einer unbehandelten Zitrone, 125 g Butter, 1 Ei, trockene Bohnen zum Blindbacken, 800 g Zucchini, ½ TL Salz, 2 Zwiebeln, 20 g Butter, 1 Knoblauchzehe, 3 Eier, 150 g Crème fraîche, 30 g Parmesan.

Zubereitung:
1.) Aus Mehl, Salz, Zitronenschale und der in Würfel geschnittenen Butter, 2-3 EL Wasser und einem Ei einen Mürbteig machen und ca. 1 Stunde im Kühlschrank rasten lassen.

2.) Backrohr vorheizen auf 200° Ober/Unterhitze. Den Teig auf ca. 30 cm ausrollen und in eine Quicheform drücken. Dann den Teig
mit Backpapier abdecken und mit den Bohnen drauf ca. 15 Minuten backen. Danach die Bohnen und das Papier wieder entfernen.

3.) Die Zucchini reiben und mit Salz bestreut in einem Sieb ca. 10 Minuten ziehen lassen. Die Zwiebel fein hacken und in Butter anschwitzen. Danach die Zucchini fest ausdrücken und mit den Zwiebeln und dem Knoblauch vermischen. Eier mit Crème fraîche glatt rühren, mit den Zucchini und dem Parmesan vermengen und abschmecken.

4. Die Zucchinimasse auf den Teig streichen und die Quiche ca. 45 Minuten backen.

Wetten, die schmeckt euch genauso gut wie uns?

Alles Liebe

Eure Svenja

P.S.: Ach ja, und ich freue mich jetzt schon auf unser erstes Real Life Date, Sonja. Wehe, da ist keine Küche in der Nähe.

P.P.S.: Hier geht’s lang zum ausdruckbaren Zucchiniquiche PDF.

22 Kommentare

  1. Das hört sich aber superlecker an. Wie groß ist denn dine quicheform, muss mir unbedingt auch mal eine zulegen. Liebe Grüsse Kerstin

  2. Hallo!
    Wie es der Zufall will, habe ich doch gerade alle Zutaten im Haus, etwas zu wenig Zucchini, aber mit geriebener Möhre gehts auch und ist schön bunt ;) Danke Sonja und Svenja, you made our lunch – die Kinder hauten `rein. DAS ist auch immer ein super Kompliment – oder?
    Die Tarte-Form ist super, habe die auch!
    P.S. ich mogel und nehme oft das helle/feine Dinkelmehl, Vollkorn für die Familie, ohne was zu merken :)

  3. Hallo Svenja, habe die Quiche gestern auch gleich nachgekocht. Zwar murrte der Herr, dass es so lange dauert und hat auf das Hinzufügen von Speck bestanden, aber schlussendlich waren wir beide begeistert!! Hmmm, lecker!!! Außerdem wurde meine Wunschliste um eine Position ergänzt: eine Tarteform ;-) In Ermangelung einer solchen habe ich einfach eine normale Springform benutzt. :-)

  4. Hallo liebe Profi-Köchin,
    Nächste Woche hab ich Gebi & stöbere daher schon seit 1 h auf Deiner Seite & hab schon viele tolle Rezepte gefunden. Auch diese Quiche spricht mich total an. Doch… 2 Fragen: Warum die Zucchini nicht im Thermomix zerkleinern & wie drückt man die Zucchini aus???
    Oh je, mich gruselt es jetzt schon ein bissi vor dem vielen Zubereiten

    1. HAHAHA, von Profi-Köchin bin ich weit enfernt :-) Ich habe die Zucchini geraspelt, weil sie dann feiner werden und besser entsaften. Weißt Du was ich meine? Der Thermomix macht ja eher grobe Schnitzel oder dann auch schnell Brei. Dazwischen ist schwierig. Ich habe eine ganz normale Reibe genommen und auf dem kleinsten Hobel geraspelt. Dann einfach die Masse in ein Geschirrhandtuch legen und “auswringen”. Fertig.

  5. Hallo!
    Ich hab dein Rezept gestern nach gebacken und die quiche ist wirklich köstlich geworden. Hat uns wunderbar geschmeckt und dchon alleine der Duft. Einfach wunderbar! Danke für das tolle rezept

  6. Mmmhh…diese Tarte ist wirklich sehr lecker. Schon fast ein Leichtgewicht, lässt man den Speck weg, der bei mir noch in die Zucchini-Masse gehuscht ist. Den Mürbeteig habe ich bereits am Vortag zubereitet. Diese Teige halten sich an der Kühle ja problemlos ein paar Tage. Die Zucchini-Masse ist eigentlich auch ruck-zuck zubereitet. Das Backen dauert dann halt geschlagene 45 Minuten. Aber dafür wird man mit einem wirklich köstlichen Gaumenschmaus verwöhnt. Wir haben zu zweit fast ein ganzes Blech voll verputzt. Wenn etwas so fein ist, dann kann man einfach nicht mehr aufhören.

    Vielen Dank für das tolle Rezept.

    sonnige Grüsse
    Bettina

  7. Ich habe gerade dein Rezept gefunden, heute abend wird es ausprobiert! Bin schon gespannt! Und großes Lob zum “Ausdruck-PDF”! So kann man schnell ausdrucken :)

    Viele Grüße
    Tatjana

  8. Hallo Svenja, kann man die Quiche auch vorbacken und einfrieren? So mal für einen schnellen Snack?
    Vielen Dank im Voraus für die Antwort
    LG Elfi

  9. Ich liebe diese Quiche und mache sie gerade zum 3. mal in einem Monat denn bei Gästen kommt sie sooo gut an! Ein Garant für ein leckeres Essen. Das Rezept hast du schon so lange im Netz, bin froh dass ich es finally gefunden habe!
    Und an Elfi: ich mache meist gleich 3 Portionen Böden und friere diese ein. Morgens dann raus zum auftauen in den Kühlschrank und die Quiche ist abends innerhalb von 15 Minuten gemacht.

  10. Sehr, sehr lecker… bin zufällig drüber gestolpert auf der Suche nach einem Rezept, was man außer Suppe und Nudelsauce oder Antipasti noch so machen kann. Steht grad wieder eine im Ofen für das Abendessen…*hunger*. Bin gespannt, wie sie warm schmeckt. Die erste gabs (geplant) kalt und den Rest am zweiten Tag (ich fand sie auch besser, aber ich esse auch gern Pizza kalt). Ich hab sie übrigens komplett (fast) im TM gemacht – ich schreibs mal auf, wie für die TM-Fans – und wollte noch einen Tipp geben: ich hab die Zucchini in der Bosch über die Raspelscheibe fein gerieben – danach in ein Säckchen für Kloßteig – ich weiß nicht, ob jemand sowas kennt, in Thüringen hat man das für Klöße :-D. Finde ich praktisch, kann man einfacher auswringen… Ansonsten alle Zutaten für den Teig (ich nehme für Quiche schon immer nur 100 g Butter wegen dem Fett) in den TM – 45 Sekunden Stufe 6. Danach gleich in die Quiche-Form und die in den Kühlschrank – dann Parmesan (da hab ich 50 g genommen, weil ich den liebe….) im TM “gerieben” und umgefüllt, anschließend Zwiebeln und Knobi im TM geschreddert – Butter dazu, 3 min auf 100° im Linkslauf angedünstet, abkühlen lassen, dann Eier und Cremefraiche dazu, auf Sicht auch mit links verrührt (ich glaube Stufe 4) und zum Schluss dann die Zucchinimasse dazu, auch noch mal auf Stufe 4 mit links bis halt alles schön vermischt ist. Ich pack das ganze dann ohne Vorbacken gleich auf den Teig – mangels trockenen Erbsen, Bohnen… mach ich auch bei jeder Quiche so – dann ca. die 40 bis 45 min in den Ofen – ich hab sie dann noch bisschen abgedeckt, dass sie nicht zu dunkel wird….
    Super Rezept – und ich finde durch den TM (ich nehme den sonst eher wenig her) muss man wenig abwaschen. Hab alles hintereinander im Topf gemacht, ohne den zwischendrin zu spülen. DANKE – Rezept ist ausgedruckt und im Ordner.

    1. Du bist ja der Hammer. Mal eben für den TM umgeschrieben. DANKE. Ich freu mich riesig, dass Du Dir die Arbeit gemacht hast, das für meine Leser (und für mich) hier aufzuschreiben. Svenja

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