Für mich da

Wenn ich eins kann, dann abliefern. Konstant leisten, wenn es nötig ist. Das habe ich in diesem Jahr, in 2024, wohl noch mehr bewiesen, als in jedem Jahr zuvor. Ich war zuverlässig da – für meine Kunden und für meine Familie. Und habe „nebenbei“ noch einige große Lebensveränderungen gewuppt, wie den Umzug aus unserem Familienhaus, den Auszug der Kinder und den Start in eine neue berufliche Phase. Aber eine Sache habe ich nicht konstant im Blick gehabt. Mein Bedürfnis nach Pausen, nach Ruhe und nach Zeit nur für mich.

Nicht weil ich nicht gewollt hätte, sondern weil dieses Jahr es einfach nicht hergab. Und mich deshalb immer wieder an das Jahr 2004 erinnert hat, in dem ich gelernt habe, wie es ist, nicht nur für sich selbst, sondern für einen anderen Menschen Verantwortung zu übernehmen. Als Lissy geboren wurde, war genau diese andauernde Fremdbestimmung das, was mir in ihrem ersten Lebensjahr zu schaffen gemacht hat. Nie mehr alleine zu sein und selten Ruhe zu haben.

Dass manche Phasen in einem Menschenleben ruhiger verlaufen und sich in anderen die Ereignisse und Erlebnisse überschlagen, weiß ich mit 53 natürlich. Aber dass ich nochmal ein Jahr erleben würde, in dem ich so viel „beißen“ müsste und es gleichzeitig nach außen leicht aussehen lassen würde, das hätte ich nicht gedacht.

Was ich dabei gelernt habe? Wie viel Kraft in mir schlummert und aktiviert werden kann, wenn es sein muss. Wie viel Freude mein Beruf mir macht. Wie angekommen bei mir ich bin – denn sonst wäre das Pensum gar nicht zu schaffen gewesen.

Aber ich bin auch froh, wenn zwischen mir und all der Leistung bald der Satz „Das war letztes Jahr“ steht und ich mich bereits seit vielen Wochen und Monaten wieder so um mich kümmere, wie es für mich Sinn macht.

Die nächsten Wochen werde ich dazu nutzen, nur mit mir zu sein. Instagram lösche ich mindestens vier Wochen von meinem Handy. Baue wieder ein stabiles Gerüst aus geliebten Routinen. Und schmiede Pläne, die mich sicher, aber auch abenteuerlustig (Reisen! Neues erleben und ausprobieren!) und gut gelaunt durch das nächste Jahr tragen.

Danke an alle, die mich in den letzten Monaten begleitet haben. Dir mir schreiben, vertrauen und mich inspirieren. Dass ich „nur“ mit Worten eine Beziehung mit euch gestalten und führen darf, macht mich glücklich und demütig. Was für ein Geschenk, mich in eurer Mitte zu wissen. Von dort breche ich jetzt auf. In einen Dezember, in dem ich vor allem eins sein werde: für mich da.

Genießt die vorweihnachtliche Zeit, die Festtage und rutscht mir gut ins neue Jahr.

Eure Svenja

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