Der Schlüssel zum Glück

Ich habe euch letzte Woche gefragt, worüber ich das nächste Mal in der Huffington Post schreiben soll – und das ist der Artikel, den ihr euch gewünscht habt:

Als ich meine Leser letzte Woche gefragt habe, worüber ich für sie in meinem nächsten Artikel für die HuffPo schreiben soll, war das Feedback eindeutig. Auch wenn es erst mal nicht so klang.

Denn die einen wollten wissen, wie man trotz Kindern seine Partnerschaft frisch hält. Die anderen, wie man glücklich bleibt, wenn die Kinder aus dem Haus gehen. Wie man ganz ohne Kinder glücklich wird – oder sie alleine groß kriegt, ohne dabei selbst zu kurz zu kommen. Wie man seinen Platz im Leben findet. Und last but not least: Warum ich alles immer so locker geregelt bekomme und warum mir die Dinge so scheinbar leicht von der Hand gehen.

Je länger ich darüber nachdachte, über welches Thema ich schreiben würde, desto klarer wurde mir, dass alle Themen absolut gleich wichtig sind. Denn sie alle haben etwas damit zu tun, was wir gerne hätten. Weil wir glauben, dass wir dann glücklicher wären. Die eigentliche Frage, die ihr habt, heißt also:

„Wie mache ich mich selbst glücklich?”

Ganz egal ob ihr euch Kinder wünscht oder einen Partner, einen festen Platz im Leben oder endlich einmal nichts zu tun: All das macht für uns Menschen nur unter einer Voraussetzung Sinn: Dass wir das, was wir gern hätten, auch wirklich (hin)bekommen.

Nun weiß ich nicht, wie es euch geht, aber ich mag nicht noch schneller rennen, als ich es eh schon tue. Vielleicht lauter lachen. Häufiger tanzen gehen. Mehr Bücher lesen. Aber schneller rennen? Am Ende überholen wir uns nur alle selbst und haben auf dem Weg, zu dem, was wir gern hätten, uns selbst verloren.

Aber wenn schneller rennen es nicht bringt, dann vielleicht langsamer gehen? Genau hinsehen. Meditieren. Ein- und Ausatmen und Eins mit sich sein. Aber dass DAS jetzt die Allheil-Antwort auf die großen Fragen des Lebens ist (und vor allem das Tool, um eure To-do-Listen zu verkleinern) – I doubt it.

Was bleibt also, auf dem Weg zu dem, was wir gern hätten? Weder hektische Betriebsamkeit, noch Tiefenentspannung. Nur eine kleine Formulierung. Ein winziges Wort. Eine Sprachnuance, die aufzeigt, welche Welten zwischen dem Hier und dem Gleich liegen.

Was wir gern hätten, erreichen wir nur, wenn wir das, was wir haben, gern haben.

Wie kann ein Leben ohne Kinder leer sein, wenn wir es mit Sinn und Freunden füllen? Wie kann sich eine alleinerziehende Mutter zu wenig oder zu viel gönnen, wenn sie doch genau weiß, was ihr gut tut? Wie kann ich in einer Partnerschaft leben, ohne sie zu leben? Mein Glück davon abhängig machen, ob meine Kinder im Zimmer nebenan oder in einer eigenen Wohnung leben?

Um das, was wir haben, gern zu haben, müssen wir den Blick auf die Fülle richten. Und nicht auf die Leere. Oder anders gesagt: auf das, was wir haben – und nicht auf das, was wir gern hätten.

Meinen Platz im Leben finde ich nur, wenn ich mache was mir gut tut und was mir gefällt. Genauso wie ich meinen Partner fürs Leben nur kennenlerne, wenn ich aufhöre, mich weiter mit dem Idioten zu treffen, der mir schon zweimal das Herz gebrochen hat.

Alles andere ist Zeitverschwendung.

Und wenn ihr mir jetzt schreibt: „Aber das geht ja nicht, das kann ich doch nicht machen, das ist völlig unrealistisch, dafür habe ich kein Geld, damit kann ich kein Geld verdienen.” dann möchte ich euch im Gegenzug fragen: „In welchem Leben wollt ihr das, was ihr liebt und was euch gut tut denn dann machen? Im nächsten?”

Unser Leben läuft im Vorwärtsgang. Heute geht vorbei und Morgen kommt. Das könnt ihr nicht ändern. Was ihr aber ändern könnt, ist wie ihr euch Morgen fühlt – indem ihr das, was ihr habt, gern habt. Und vielleicht fangt ihr einfach mit dem Naheliegendsten an: mit euch selbst.

Bildschirmfoto 2013-11-28 um 08.43.58

Ich, in Ägypten, am Pool, beim Sport. Denn egal, was die auf den Liegen denken: DAS tut MIR gut. Und ich habe das gern, was ich habe.

10 Kommentare

  1. Hallöe,
    “… Um das, was wir haben, gern zu haben, müssen wir denn Blick auf die Fülle richten. Und nicht auf die Leere. …”
    Ich bin gerührt. Mir steht am frühen Morgen das Pipi in den Augen. Und das im postitven Sinne.
    Nach einer langwierig schweren Erkrnakung bin ich auf meinem Weg, der bergauf gehen soll … für mich! Zu dieser Erkenntnis bin ich auch gekommen. Nur ich kann sagen was mir gut tut und was ich möchte.
    Genau das ist es, was ich als Mutter und Partnerin lange Jahre nicht mehr gemerkt habe und was ich auch erfolgreich verdrängt habe … zum Wohle der Anderen, ich habe sie trotzdem lieb.
    Jetzt ist meine Zeit gekommen, in der ich auch sage, was ICH möchte und was MIR guttut. Ein Arzt sagte mir mal “Ihr Frauen und Mütter müsst egoistischer werden!” Das war mein Schlüsselsatz :)

    LG, Susanne

  2. Danke liebe Svenja,

    das ist wunderschön!

    “Um das, was wir haben, gern zu haben, müssen wir den Blick auf die Fülle richten. Und nicht auf die Leere. Oder anders gesagt: auf das, was wir haben – und nicht auf das, was wir gern hätten.” …das ist mein Lieblingssatz! Ich bin schon lange vergeblich auf Jobsuche und habe jetzt das Bloggen für mich entdeckt. Das macht zwar meine Haushaltskasse nicht voller, aber mich glücklicher!

    Deine Biggi

  3. Aber was ist mit den Menschen, die wenig oder gar nichts haben, sich mehr wünschen, weil sie es sich verdient haben, es aber nicht bekommen? Es wäre schön, wenn es so einfach wäre… :-)

  4. Das, liebe Svenja, ist der Anfang von Alles was werden kann : akzeptieren und lieben was jetzt ist! Wie toll hast du es beschrieben. Wie durch eine Lupe lässt du das Licht auf dem Wesentlichen scheinen. So schaffst du ein Brennpunkt. Und damit fängt alles an ….
    Hugs, Jo

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Deine Daten in der Kommentarfunktion werden nur für diese verwendet. Weitere Informationen findest du in der Datenschutzerklärung.