Das bin ich

Jeder ist das Kind seiner Eltern. Ein Leben lang. Auch ich. Nur, dass mein Vater mich eben nicht wirklich kennt – und ich meinen Vater auch nicht.

Jetzt könnte man sagen: So ist das eben, wenn die Eltern sich trennen, wenn man acht Jahre alt ist. Aber es gibt Familien, die kriegen das trotzdem hin.

Nicht so wir. Ich habe meine Eltern in den letzten 35 Jahren zwei Mal im gleichen Raum stehen sehen. Das erste Mal bei einer Hochzeit, das zweite Mal bei einer Taufe. That’s it.

Meinen Vater treffe ich einmal im Jahr. Zum Beispiel dieses Wochenende.

Und eigentlich laufen diese Wochenenden immer gleich ab. Ich bin vorher gestresst, weil jemand kommt, den ich als Gast empfinde. Aber ein Gast, den ich schwer einschätzen kann. Und ich habe das Gefühl, ich muss einem bestimmten Bild entsprechen. Nämlich dem, was er sich von mir macht. Dem, was er gerne sehen würde. Wenn ich das nicht “bieten kann”, kommt unser gerade-eben-in-Balance-befindliches Verhältnis sofort ins Wanken. Und das geht auf gar keinen Fall.

Weder kann ich wirklich beschreiben, wie komisch es ist, seinen eigenen Vater nicht wirklich zu kennen. Und anstatt dessen nur das zu kennen, was er einem zeigen will (nicht viel). Noch weniger kann ich beschreiben, wie es ist, zu wissen, dass der eigene Vater keine Ahnung hat, wer man selbst wirklich ist. Aber: das muss ich auch gar nicht. Denn an diesem Wochenende ist alles anders.

Ich erlebe meinen Vater in einem Zustand, wie ich ihn noch nie gesehen habe. Wir regeln nämlich alles rund um Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung. Das hat meinen Vater schon im Vorfeld nervös gemacht. Und als die Dame in der Beratungsstelle unseren gemeinsamen Termin zu diesen Themen mit dem Satz: “Bei einer Vorsorgevollmacht geht es eigentlich nur um eine Sache: um Vertrauen” eröffnet, schießt mir nur ein Gedanke durch den Kopf: “Bitte lieber Gott, beam mich an einen anderen Ort.”

Das bin ich

Zwei Besprechungen, zwei Unterschriften und zwei Tage später, höre ich auf, höflich zu sein. Ich tue nicht das, was wir normalerweise tun, wenn mein Vater da ist. Wir unternehmen nichts (kein touristischer Ausflug, kein ausgedachtes Programm), sondern ich lebe mein normales Leben und mein Vater macht mit. Also gehen wir mit den Kindern in die Bücherei, er passt auf die Kinder auf, während ich Laufen gehe und wir sitzen abends vorm Kamin. Und während mein Mann sich mit meinem Vater unterhält, schaue ich über Kopfhörer einen Film auf meinem PC. Weil ich ein bisschen Abstand und Zeit für mich brauche. Und die kann ich mir nehmen OBWOHL mein Vater da ist – wo sich doch sonst dann immer alles nur um ihn dreht.

Warum das plötzlich geht?

Weil mein Vater zu der Beraterin im Gespräch gesagt hat: “Wissen Sie: Ich habe ein schönes Leben gehabt. Und wenn ich nicht mehr selbst entscheiden kann, dann sollen das meine Kinder für mich tun.” Und dann hat er meinem Bruder mit seiner Hand aufs Bein geklopft. So wie man das unter Freunden macht, wenn man sagen will: Ich vertraue Dir, altes Haus. (Wer meine Familie nicht kennt, muss wissen, das ist wie Weihnachten und Ostern zusammen. Denn mein Vater berührt uns abseits der Begrüßung und der Verabschiedung nicht).

Und das alles geht auch plötzlich, weil mein Vater beim Banktermin zum Überschreiben der Kontovollmachten sein Portemonnaie aufgeschlagen hat und da ein Bild von mir, meinem Mann und meinen Kindern drin war – und er gesagt hat: “Schau mal. Das habe ich immer dabei.” Und dann hat er mich angelächelt.

Warum das nicht früher ging?

Das ist jetzt eigentlich fast egal. Das einzige, was sich nicht mit Geld kaufen lässt, ist Zeit. Die, die wir nicht zusammen verbringen, bekommen wir nicht zurück.

Also stehe ich auf, lasse mein gekränktes Selbst sitzen, höre auf uns was vorzumachen und sage:

Papa: DAS bin ICH.

Und bis jetzt funktioniert das besser, als alles, was wir in den letzten 35 Jahren zusammen erlebt haben.

In diesem Sinne

Eure Svenja

30 Kommentare

  1. Liebe Svenja, das freut mich unwahrscheinlich für DIch!!!! Toll, das Du dabei Dein “altes gekränktes ich” zurücklassen kannst. Ich weiß selber wie schwer das ist und meins funkt mir immer mal wieder dazwischen.. :-). Ich drücke Dich fest aus der Ferne und freue mich für Dich!! Simone

  2. Oh Svenja, da weiss ich gar nicht was ich schreiben soll: Wie traurig (denn ich sitze jetzt hier unter Tränen) oder wie schön! Vielleicht warst Du bisher auch nicht richtig ‘griffig’ für Deinen Vater, da Du ja immer so warst wie Du gedacht hast dass er es von Dir erwartet und nicht Du selbst. Und ich glaube es liegt auch an der Generation Väter (manche hatten selbst keinen Vater als Vorbild, da er im Krieg geblieben ist, die Zeiten waren anders etc) Manches was Du schreibst kenne ich nämlich auch von meinem mittlerweile verstorbenen Vater. Genießt Eure Zeit miteinander, sie ist kostbar.

  3. Liebe Svenja,
    Deine Worte haben mich sehr berührt! Und dabei ist mir der Titel eines Buches, was ich in meiner Jugend gelesen habe in den Kopf gekommen: “Ein einziges Chaos – die Seele des Menschen” (frei übersetzte aus dem griechischen). Es sieht so aus, als ob wir es manchmal schaffen, dieses Chaos zu beseitigen…

  4. Oh, jetzt hast du mich aber kalt erwischt. Das war einer der berührendsten Posts die du bisher geschrieben hast… Und ich freue mich von Herzen dass dieses leidige Thema Vorsorgevollmacht Eure Herzen offensichtlich ein Stückchen näher gebracht hat

  5. Liebe Svenja, das gönne ich dir von Herzen, dass sich etwas nach vorne bewegt hat! Deinen Post bis einschl. Zeile 13 hätte ICH schreiben können, nur der Rest – der wird sich bei uns mit Sicherheit nicht ergeben. Ich hab seit 10 Jahren GAR KEINEN Kontakt mehr zu meinem Vater und will das auch nicht mehr. Ich bin fast sicher, dass ich ihn nicht mehr lebend sehen werde…Es war bei meiner Mutter genauso- ich hab sie nach vielen Jahren des Kontaktabbruchs erst wieder auf ihrem Totenbett gesehen. Und weißt du was? Als ich da friedlich von ihr Abschied nahm (was meine Geschwister für sich übrigens ablehnten)- da hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, überhaupt eine Mutter zu haben. Und das fühlt sich bis heute GUT an. Jetzt könnte man denken, dass ich vielleicht misshandelt wurde oder so. Nein. Einfach nur emotional vernachlässigt. die ganze Kindheit hindurch. Immer gehungert nach Zuneigung. Man gut, dass man aus den Fehlern anderer lernen kann. Ich frag meine Jungs immer mal wieder, ob sie sich glücklich fühlen, ich habe liebevolles Interesse an ihnen und ihren Vorstellungen von der Welt. Und ich übe immer wieder, mich zurückzunehmen, oft gelingt es. :-)
    Aber mein Vater- nein, der lebt nicht in meiner Welt. Vielleicht dann, wenn er gestorben ist. Wenn ein Band gerissen ist, dann kann man es vielleicht wieder zusammenknoten. Aber wenn erst gar keines geknüpft wurde, dann ist es echt schwer, eine Verbindung herzustellen. Ich spreche da aus erfahrung, denn jahrelang quälte ich mich da durch…
    Darum freu ich mich umso mehr für dich – und beneide dich heiß! Denn die unerfüllbare Sehnsucht nach Eltern, die trage ich natürlich im Herzen…
    Liebe Grüße von Grittli!

  6. Liebe Svenja,
    Du hast mich tief berührt, da ich diese Art des Umgangs nur allzugut kenne. Denn wir wurden früher – als Kinder – alle ermahnt, wenn wir nicht so waren wie es unsere Eltern gerne wollten. Und wenn wir lieb gehabt werden wollte, dann gab es dieses Gefühl der Liebe nur als Lob für gutes Benehmen, gutes Auftreten, gute Noten oder was auch immer. Und genau das prägt uns noch heute als Erwachsene, wenn wir uns noch immer in dieser Rolle des kleinen Kindes fühlen. Ich finde es ganz wunderbar, dass Du auf Dich achtest und Dir Deine Freiräume nimmst OBWOHL Dein Vater zu Besuch ist. “Trotzdem” ist das Motto! Ich gratuliere Dir! Und ich drücke Dich ganz fest. Denn das allein ist der richtige Weg.

    Alles Liebe
    sue

  7. Liebe Svenja!
    Du hast mich gerade zu Tränen gerührt! Das ist soo schön, dass ihr jetzt
    ein entspannte(re)s Miteinander habt. Ich freu mich für Dich und drück Dich
    mal eben schnell!

  8. Herzlichen Glückwunsch, du Heldin deiner fantastischen Heldenreise! Du weißt, ich liebe happy ends – je länger um so besser. Genießt eures in vollen Zügen – wie herrlich :-)

  9. Liebe Svenja, dazu muss ich jetzt auch was schreiben. Zum einen finde ich es superschön, wie es sich gerade bei Dir auflöst….auf den Satz deines Vaters “ich habe ein schönes Leben gehabt” hättest Du ja auch ganz anders -verbittert, verletzt – reagieren können. Zum anderen bewundere ich deinen unglaublichen Mut, dass so öffentlich zu machen. Ich glaube, ich bin älter als Du, aber ich kann das bis heute nicht und trage meine eigene Vatergeschichte streng verschlossen mit mir herum. Nicht mal meine Kinder kennen die Wahrheit! Für mich ist es ein kleines Wunder, dass Du das alles schaffst! Alles Liebe, Ilona

    1. Liebe Illona, ich bin 43. Und ich sage Dir eins: mir fällt es immer noch sehr schwer, meine Gefühle bei diesem Thema rauszulassen. Aber ich sage Dir auch noch was: Ich bin es total leid, als gestörte Emtionalleiche rumzulaufen und mich wie ein Zombie zu fühlen. Älter werden heißt zu lernen, dass Emotionen – und zwar die durchlebten – die Würze des Lebens sind. Nur wenn wir uns das endlich trauen, sind wir maximal lebendig. Warte nicht länger. Fang einfach an.

  10. Hallo Svenja,
    habe deinen Artikel mit großem Interesse gelesen, da ICH ein Vater bin, zu dem seine beiden Töchter keinen Kontakt mehr wünschen… Die Beweggründe dafür sind die eine Sache – das Ergebnis ist bislang über ein Jahr, in dem ich nicht mit ihnen reden, lachen, spielen, schwimmen, Fahrrad fahren oder ins Kino gehen kann.

    Ich hoffe halt nur, das es nicht 35 Jahre dauert, oder 10 Jahre, oder auch nur 2 weitere…

    “Wenn zwei sich streiten – freuen sich keine Kinder”

    In diesem Sinne – bis bald mal
    Matthias

    1. Lieber Matthias, als Kind fragt man sich sein ganzes Leben: Warum haben sich meine Eltern nicht mehr angestrengt, das alles hinzukriegen? War ich ihnen das nicht WERT? Ohne Deine Situation zu kennen: Ego beiseite (Deins) und die Ex bitten, dasselbe zu tun. Sonst Hilfe über einen Mediator suchen. Das Leben ist zu kurz, um seine Kinder nicht zu sehen. Da geht noch was. Mensch, da MUSS noch was gehen. Deine Svenja

      1. Hallo Svenja,
        die Kommunikation zwischen meiner geschiedenen Frau und mir ist komplett erloschen – und heute ca. 3 Jahre nach der Trennung bin ich auch dankbar dafür. Ich habe dann noch ca. 1 ¾ Jahre regelmäßig Treffen mit meinen Kindern organisiert (immer Freitags und immer mit Aktivitäten verbunden, da sie meine neue Partnerin ablehnen). Das hat alles recht gut funktioniert, aber dann wurde ein “schmutziges und Kräfte zerendes Scheidungverfahren” seitens meiner geschiedenen Frau “angezettelt” – und von da an wurden die Treffen mit meinen beiden Mädels immer “komplizierter” … Aber schaun wir mal – eventuell besinnt sich “eine katholische Religionslehrerin” mal wieder darauf Wahrheit und Recht zu nicht nur zu lehren, sondern auch zu leben =;-))

        Liebe Grüße,
        Matthias

        PS: Ein Treffen an neutralem Ort mit “professioneller Hilfe” haben wir bereits auch hinter uns – das ist derzeit der absolute Tiefpunkt in dieser Geschichte …

        PPS: Ich halte dich auf dem Laufenden =;-))

      2. Ich möchte Dich ermutigen, das auf JEDEN FALL wieder zu probieren. Nimm neuen Anlauf. Auch wenn es ungerecht scheint, auch wenn Du es ungerecht findest: es geht nicht um Deine Frau, sondern um Deine Kinder. Und ich wünsche mir für sie so sehr, dass Du nicht locker lässt. Dass sich das alles mehr als bescheiden anhört und auch anfühlen muss, ist klar – gerade deshalb wünsche ich Dir ganz ganz viel Durchhaltevermögen und Glück – und freue mich, wieder von Dir zu hören. Liebe Grüße, Svenja

    2. Hallo Matthias,
      wir kennen uns nicht und ich bin ganz berührt davon, dass du als Vater diesen Post gelesen und kommentiert hast. Es ist schrecklich für die Kinder, wenn der Kontakt zu einem Elternteil abbricht. Wie du selbst sagst, die Beweggründe sind egal – DU bist der Erwachsene und kannst die Situation ändern, mögliche Missverständnisse ausräumen und dich behutsam annähern. Hol doch nochmal alle Kraft aus dir heraus und versuche es – immer wieder! Es ist so traurig, seine Kinder zu verlieren und für die Kinder ist es furchtbar, auf ein Elternteil verzichten zu müssen. Ich wünsche dir, dass ein Neuanfang bei dir und deinen Kindern klappt – irgendwann!
      Stephie

    3. Lieber Matthias,
      ich kann zwar nicht für deine Töchter sprechen, aber als 100%iges-Papa-Kind kann ich dich nur innigst dazu ermutigen, den Kontakt wieder aufzunehmen. Vielleicht erst mal in kleinen Schritten, und wenn es nur mal Eis essen oder ein Kinobesuch ist. Stell dir einfach vor, was du den beiden in 5, 10 oder 30 Jahren sagen würdest, wenn Sie die gleichen Fragen wie Svenja stellen. Du musst ja nichts erzwingen. viele Grüße von einer Tochter, die es liebt, stundenlang mit Papa über alles mögliche zu philosophieren :-)

      1. Hallo Polly,
        ich habe schon recht viel probiert, aber es kommt halt die Aussage, das sie keinen weiteren Kontakt mehr wünschen – da sie einen “neuen Vater” haben. Auch ein gemeinsamer Termin bei einer “staatlichen Einrichtung” hat nichts gebracht.

        Die Ablehnung kam halt schleichend – ich möchte hier nicht schreiben was meiner Meinung dafür die Beweggründe dafür sind, da es nur “meine” Meinung ist – und die kann ich halt (noch) nicht beweisen. Aber ich bin mir sicher, das ich auch wieder meine Zeit bekomme. Und bis dahin warte ich halt ab und werde in regelmäßigen Abständen versuchen Kontakt aufzunehmen.

        Aber es ist halt trotzdem schwer, wenn man fast jeden Tag seine Kinder zum Kindergarten gebracht hat und beide faktisch immer zum eigenen Leben dazu gehörten…

  11. Liebe Svenja,
    ich freue mich sehr, dass dieses so fast schon gefürchtete Wochenende dann doch einen guten Anstrich bekommen hat. Du hast für dich einen riesigen Sprung aus deiner verletzten Kinderseele hinaus geschafft. Frieden geben und mit dem leben, was sich nicht zurückbringen lässt ist schwierig. Wenn man das aber einmal herausgefunden hat, geht man gestärkt durchs Leben. Wie wunderbar, dass du das nun erlebt hast, die Dinge mit und für deinen Vater regeln konntest und dabei einfach Du sein kannst – ohne ständig die Luft anzuhalten. Weiter so!
    Alles Liebe, Stephie

  12. Liebe Svenja,
    heute mal nicht zum Vorwerk,aber auch ich möchte nicht als Emo-Leiche herumlaufen.
    Mein Vater hatte uns “verlassen”,als ich 8 J.Alt war,um mit einer anderen Frau zu leben.Nichts desto trotz.hielt er immer noch die Fäden oder besser die Macht in den Händen.Es gab sehr oft Schläge,bin 3mal von daheim ausgebüxt,beim 3 nach “Hause” kommen,wurde ich fast erwürgt,wenn nicht die Polizei vor der Türe gestanden wäre.Später als ich mich dann nach missglückter Ehe hab scheiden lassen,wollte er mir immer noch vorschreiben,was ich zu tun und lassen hätte und das mit 22 Jahren!!
    Auch ich konnte später nichts mit ihm anfangen….und er wohl auch nicht mit mir.So weit entfernt,wie Mars oder Venus…..
    Viele Jahre später …kam er wieder nach De (hatte ne Phillippinin geheiratet und hatte dort auch gelebt),um sein Visa zu verlängern und wie wir dann nach 2 Monaten erfahren mußten,schon vom Darmkrebs gezeichnet.

    Warum das erzähle…..
    Ich hatte Angst ins KH zu gehen,2 Wochen gingen vorüber als ich dann endlich soweit war,konnte er nicht mehr mit mir sprechen.Ich konnte nur noch heulen und hab ihm dann auf dem Sterbebett verziehen.Er hat dann soviel gelitten,das würde ich nicht meinem ärgsten Feind wünschen.Meinen Frieden mit ihm gemacht,doch leider prägt das natürlich sehr,daß man es nicht ganz vergessen kann.
    Svenja,geniesse die Zeit so gut es geht…ich weiß,ist schwer.Ich hatte danach sehr viel Trauer in meinem Herzen…ich hätte ich das und jenes noch mit ihm erleben dürfen….
    Aber es war mein Vater…und auch wenn er gesund gewesen wäre,hätte er das nicht mit mir geniessen können,denn er war eben wie er war und konnte nicht über seinen Schatten springen.
    Das letzte was ich in seinem Gedenken gemacht habe,ihn dort beizusetzen ,wo er früher gerne mit uns zu glücklichen Zeiten Pilze gesucht hat und das hat mir ganz viel geholfen….

    Sagen zu müssen,ich habe keinen Vater mehr…fällt viel schwerer als sagen zu können,er lebt auf den Philippinen.
    Schade wenn es so kommt…

    Gut,wenn man noch zu Lebzeiten,das alles regeln kann.
    Alles Gute

  13. Wie so oft bei deinen Posts Svenja hab ich Tränchen in den Augen! Ich hatte mein ganzes Leben die volle Unterstützung meiner BEIDEN Eltern und könnte es mir auch gar nicht anders vorstellen, wenn ich ehrlich bin. Da ich im Freundes-/Bekanntenkreis in den letzten zwei Jahren eine unvorstellbar “schmutzige und Kräfte zerendes Scheidung” (wie Matthias es oben auch in seinem Fall genannt hat) miterleben musste, haben mich deine Worte auch gleich so emotional gepackt. Du beantwortest die Frage, die ich mir in dieser Zeit bei all dem schmutzigen Wäsche waschen und Gerichtsterminen gefragt habe: wie erklären diese zwei Erwachsenen irgendwann mal ihren Kindern warum und weshalb sie so viel kaputt gemacht haben? Ich bin da als Außenstehende oftmals nur noch sprachlos. Es gibt doch auch (Ex-)Ehehpare die nach einer Scheidung noch zusammen in einem Raum sein können. Ich habe volles Verständnis, wenn man nach Fremdgehen, Vertrauensmissbrauch usw. nie wieder ein Wort wechseln will. Aber um Himmels Willen, es geht doch um viel mehr als nur um ZWEI Menschen, oder? Ihr seid doch die Erwachsenen!

    1. “Ich hatte mein ganzes Leben die volle Unterstützung meiner BEIDEN Eltern und könnte es mir auch gar nicht anders vorstellen, wenn ich ehrlich bin.” Meine Liebe, so einen Satz schreiben zu können, ist ein riesiges Geschenk. Ich hoffe, dass Du diese Liebe mit Deinen Talenten koppelst und ganz viel Glück in die Welt trägst. Deine Svenja

  14. Mich fasziniert deine Autorinnen-Stimme. Deine Gefühle vermitteln sich wunderbar direkt, obwohl du sie gar nicht beschreibst, sondern nur Tatsachen erzählst. Lässt sich aus diesen privaten Vater-Geschichten vielleicht auch eine Kurzgeschichte machen?

  15. Liebe Svenja,

    dein Artikel hat mich sehr berührt. Vielen Dank fürs Teilen. Ich frage mich oft, welche Beziehung meine Tochter später mal zu ihrem Vater haben wird.

  16. ……tief berührend, was Du schreibst, liebe Svenja und sehr mutig, wie Du Dich auf Deinen Vater einläßt, wo Du gar nicht sicher sein kannst, ob er Deine Kinderseele, die Du auch als Erwachsene noch in Dir herumträgst, nicht noch einmal verletzt. Du hast auf den Reset Knopf gedrückt und Dein Ego hinten an gestellt. Glückwunsch für Deinen Mut und den Willen, Euch beiden noch eine Chance zu geben, bevor es zu spät ist. Dabei ist es so ähnlich wie in dem weisen Spruch, den ich irgendwo mal gelesen habe: es ist besser, geliebt und verloren zu haben, als nie verloren zu haben! Du bist eine ganz tolle Frau und Dein Vater hat allen Grund, stolz zu sein auf seine wunderbare Tochter, wenn er sie dann endlich mal kennen lernt……….

  17. Es hat mich sehr berührt … auch ich habe Tränen in den Augen … die Beziehung zwischen Vater und Tochter ist ,wie ich es empfinde , eine ganz Besondere . Ich habe leider nicht mehr die Möglichkeit mich mit meinem Vater zu unterhalten ,manche Dinge die wir gesagt oder getan haben und den anderen damit vielleicht verletzt haben , zu erklären … aber es vergeht fast kein Tag an dem ich nicht an ihn denke … er fehlt mir oft so sehr … um so mehr freue ich mich für Dich und deinen Vater …

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