It’s a new day

back

Ihr Lieben,

nun ist sie vorbei meine Blogpause und wie immer hatte ich keinen einzigen Tag Langeweile. Auch weil ich viel gemacht habe (was genau, werdet ihr diese Woche auf dem Blog noch sehen). Aber vor allem, weil ich viel nachgedacht habe.

Seit Jahren fühle ich mich ja immer wieder zerrissen und denke: „Was ich alles machen könnte!“ Denn die Kinder sind größer. Ich bin nicht mehr im Dauereinsatz und habe wieder mehr Raum für berufliche Herausforderungen und Beweglichkeit.

Und dann sitze ich da, oft mit meinem Mann, oft mit meiner Mitarbeiterin und Freundin Sandra. Und wir besprechen, was alles sein könnte. Denn na klar habe ich Kunden, die mich fragen, ob ich für sie schreiben oder Videos drehen oder ihnen mit ihrem Content oder ihren Social Media Belangen helfen kann.

Na klar, könnte ich eine Contentagentur gründen, weil der Gedanke total in der Luft liegt. Und na klar könnte ich noch viel mehr Kunden beraten und durch die Welt reisen.

Projektweise ist das auch alles schön und gut. Bereichert mein Leben, mein Schreiben und meinen kreativen Ausdruck. Außerdem macht es mir viel Spaß, mein in der Praxis erprobtes Wissen zu teilen. (An dieser Stelle auch noch mal ein ganz herzliches Dankeschön für eure lieben Worte zu meinen Winterpause-Videos. Wer sie verpasst hat: Hier geht es zum youtube Channel.)

Es ist nur so. Wenn mir etwas bei einem Projekt gut gefällt, dann mache ich in meinem Kopf gleich immer ein big picture daraus. Stelle mir vor, wie ich Büroräume anmiete. Träume von einem “echten” beruflichen Start, mit Mitarbeitern und einem großen Lager mit Requisiten und wie wir den ganzen Tag an den Themen feilen. Und während in der einen Ecke ein Shooting stattfindet, diskutieren wir in der anderen über die besten Keywords.

Oder ich schaue eine amerikanische TV Serie, die mich begeistert. Und denke: Das kann ich auch. Stelle mir vor wie ich ab jetzt jeden Tag schreibe wie eine Besessene. Storylines entwickele und einen Mordsspaß dabei habe.

Und was passiert dann?

(Stellt euch jetzt einfach mal die lauteste quietschende Bremse vor, die ihr je gehört habt. QUIIIEEEEEEETSSSSSCHHHHH!)

Dann meldet mir mein Bauch: „NEIN, das geht nicht. Das ist unrealistisch.“

Als mein Mann und ich geheiratet haben, waren wir uns einig: Unsere Kinder brauchen einen festen Ansprechpartner. Das ist uns wahnsinnig wichtig und sicher einer der Gründe, warum sie sich so prächtig entwickeln.

Uwe ist sehr viel unterwegs. Wäre ich das auch, hätten wir nicht die Familie und die familiären Rituale, die wir uns vorstellen. Mir ist es so wichtig, da zu sein. Die Bedürfnisse meiner Kinder mitzukriegen und so gut ich es vermag, auf sie einzugehen. Nicht jede Minute des Tages (Frau Walter braucht auch ihren free space), aber eben so gut und gerne, wie ich es kann.

Ich liebe meine Familie und ich liebe es, wie wir ineinander passen mit unseren Ecken und Kanten. Den kleinen Eigenarten und Besonderheiten.

Klar kann ich arbeiten, schließlich sind meine Kinder schon 10 und 12. Und trotzdem kann ich nicht all das machen, was ich OHNE Kinder beruflich machen würde. Denn sie sind und bleiben die Aufgabe, die Uwe und ich als meine bedeutendste Aufgabe ansehen. Die Herzensaufgabe. Das, was unser wichtigstes Vermächtnis an diese Welt ist.

Deshalb das Bremsgeräusch und das mir immer wieder bewusst machen: „Sei nicht frustriert, weil Du keine Agentur gründest, nicht durch die Gegend fliegst, Deinen Roman noch nicht schreibst und wie in einer Endlosschleife jeden Tag um 12 am Herd stehst.“

Ich bin emanzipiert, ich kann was, ich habe was zu sagen. Aber nicht um jeden Preis. Oder anders gesagt: Für das Wohl meiner Familie lasse ich Dinge sein oder verschiebe sie auf später. Und während der Winterpause ist mir einmal mehr klar geworden, wie wichtig es ist, mir diesen Fokus immer wieder bewusst zu machen.

Denn sonst rutsche ich schnell in diese oberflächliche Begeisterung von „Ich könnte ja…, stell Dir mal vor wenn ich…, ich habe eine super Idee, lass uns mal…“ . Nur um dann zu merken: „Ahhhh, warte mal, das geht ja nicht. Ich habe ja eine wichtige Aufgabe und der habe ich mich verschrieben.“

Ich will mit meinen Kindern backen und malen. Ich will mit meinem Mann ein Paar sein – nicht nur ein Elternpaar. Und ich will weiter meine Träume träumen und mein Leben leben. Mit meiner Familie und mit jedem der Lust hat, mich dabei zu begleiten.

Natürlich werde ich immer auch an meinem beruflichen Fortschritt arbeiten. Weil ich ich bin. Und weil mich das glücklich macht. Aber meine Familie ist und bleibt Prio Number One.

Ich sage nur: Love where you are at.

Was es sonst Neues gibt, erzähle ich euch in den nächsten Tagen und Wochen. Diesmal habe ich in meiner Pause ganz wenig geschrieben und umso mehr unternommen – und das war irgendwie auch mal ganz schön. Nur eins ist wie immer, wenn ich den Post schreibe, mit dem ich nach einem Blogbreak wiederkomme:

It’s good to be back.

Eure Svenja

29 Kommentare

  1. Welcome back????
    Schön dich wieder zu lesen und schön das du dich so klar sortiert hast. Bei uns war es und ist es genauso, Prio1 sind unsere Kinder! Wir haben es immer so geschafft, das immer einer von uns da ist. Und trotzdem haben wir unsere Jobs und uns. Es lebe die Familie ??

  2. Schön, dass Du wieder da bist! Top Deine Priorität(en)! Nicht immer einfach, mit dem zufrieden zu sein, was & wo man ist und gerade steht, wenn einem dann auch noch immer zig Ideen im Kopf rumgeistern…kommt mir sehr bekannt vor. Versuche auch mich immer wieder darauf zu besinnen;-) Viele liebe Grüße! Anke

    1. Ja, manchmal wirklich nicht einfach. Vor allem wenn man sich auch ein komplett anderes Leben hätte vorstellen können. Da grätscht dann die Imagination oft wild von links und rechts rein. Aber solche Gedanken sind ja auch irgendwie eine Bereicherung. Wir haben halt viele Ideen und “Ichs”. ;-)

  3. Schön geschrieben! Freue mich wieder von dir zu lesen!
    Gedacht hab ich öfter an dich: wenigstens dann, wenn wir Oh, wie schön ist Panama gespielt haben ;-)
    Guten Start und Liebe Grüße,
    Katja

  4. Schön von dir zu lesen, Svenja. Ich finde es großartig, wenn man so viele Träume hat, auch wenn sie sich am Ende nicht umsetzen lassen, weil man auch noch andere Träume hat. Das alles ist Inspiration und sozusagen eine gelegte Denkspur, die immer neue Abzweigungen bietet. Jemandem mit so vielen Ideen und so viel Vorstellungskraft wird es nicht langweilig und Existensängste sind auch meistens kein Thema. Ich bin ähnlich gestrickt und finde all diese Träume sind wichtig und eine Bereicherung.

  5. Liebe Svenja! Schön, das du wieder da bist! Ich freue mich sehr über deinen Post, weil er genau das wiedergibt, worüber ich auch seit Wochen nachgedacht habe. Auch, wenn man nicht immer zufrieden ist, ist es doch super wichtig bei den Kindern zu sein und sie aufwachsen zu sehen! Habe ich erst heute beim kindergeburtstag gemerkt, welchen Unterschied das macht. Liebe Grüße Nicole

  6. Liebe Svenja,
    heute war eigentlich einer dieser Tage an denen man schon mittags um 12 hofft, dass er bitte, bitte ganz schnell vorübergeht und jetzt lese ich Deinen Post. Deine Worte berühren mich so SEHR, sprechen mir aus der Seele und erinnern mich genau zum richtigen Zeitpunkt daran wo das kleine große Glück wohnt.
    Danke.
    Allerliebste Grüße,
    *bee

  7. Liebe Svenja, die Balance zwischen Familie und Beruf ist echt nicht einfach. Wichtig ist, klar zu werden, was man eigentlich möchte und wo seine Prioritäten liegen. Schön, dass Du so klar und selbstbewusst über Deine Ziele erzählen kannst! Und welcome back :)
    LG Dominika

  8. Ach, du Gute…. :-) Weißte, was das Beste ist? Nix rennt dir weg – du kannst BEIDES haben! Aben eben eins NACH dem anderen. Bücher schreiben kann man auch mit 50 oder 60 – sich selbstständig machen ebenso. UND dann hast du diesen Familien-Erinnerungsschatz für euch alle noch obendrauf, tschacka!!! Ich halte es genau SO. Erst das Vergnügen, dann die Arbeit! :-))))
    Und mal ehrlich: Wie reich machen uns denn bitteschön unsere TRÄUME?!!!! Und die Zeit mit den Kindern gibt uns auch die Möglichkeit, im Stillen an diesen Träumen herumzufeilen, neue zu entwickeln, zu verwerfen und reifen zu lassen…. Also: Keep on dreaming and be HAPPY! Liebste Grüße von Grittli

    1. Ja, ich sage das ja auch schon seit Jahren: Frauen können tatsächlich alles haben, aber eben NACHEINANDER. Aber manchmal fühlt sich das halt auch stehengeblieben an. Und dann wieder ganz toll ;-)

  9. Liebe Svenja, Den Post hat mich heute den ganzen Abend begleitet. Die erste Reaktion war: ich wünschte ich hätte so eine Mutter wie Dich gehabt. Wie schön, dass Deine Kinder das haben! Und natürlich auch gut für Deinen Mann.
    Dann dachte ich an das, was bei mir grade so los ist (wir haben seit zwei Wochen zwei junge Männer aus Syrien bei uns aufgenommen) und meine Zweifel und alles was damit zusammenhängt. Den Ausschlag das zu tun hängt mit zwei Gedankengängen zusammen: was wenn es meine Kinder wären, die mit einem Rucksack ausgestattet in ein fremdes Land flüchten müssen. In welchen Verhältnis steht das zu und meinem egoistisches “ich will alleine auf dem Sofa sitzen”. Dein Beitrag sagt, was wirklich wichtig ist. Da zu sein und das zu tun wo man grade gebraucht wird und das mit ganzem Herzen zu tun. Und der Rest wird kommen oder nicht so wichtig sein. Tun wir einfach das was wir tun können und es wird gut. Schön, dass ich wieder von Dir lesen kann. Ich freu mich auf das was kommt.

    1. Eva, Wahnsinn. Nun lebt ihr das also wirklich. Bin gespannt, was Du berichten wirst in den nächsten Wochen und Monaten. “Und der Rest wird kommen oder nicht so wichtig sein.” Danke für diesen wunderbaren Satz.

  10. Liebe Svenja, aufgeschoben ist nicht aufgehoben… Warum müssen sich Frauen immer entscheiden müssen…? Ich find, du machst das genau richtig, so wie Du es jetzt machst, die Kids werden so schnell groß und dann ist doch immer noch sooo viel möglich. Die Zeit, die man mit seinen Lieben verbringt ist eh viel zu wenig….Liebe Grüße Kerstin

  11. Meine Liebe,

    (hach, ich muss immer noch grinsen, weil wir uns ja jetzt endlich mal live getroffen haben und es so war, als wäre das schon viel früher passiert), das ist ein schöner wieder-zurück-Post. Ich kann das Gefühl sehr gut nachvollziehen, beide Seiten. Ich würde wahnsinnig gerne eine Fotocoachingreise durch D-A-CH machen und habe irre viele Interessenten dafür, aber es geht halt nicht. Bzw., natürlich würde es gehen, aber ich möchte einfach meine Kinder nicht drei Wochen bei Freunden unterbringen, auch wenn ich denen voll vertraue und sie es supergut bei ihnen haben, was ich weiß. Meine Mutter hatte die Idee: “Miete dir ein Wohnmobil und nimm die Kinder einfach mit, in den Sommerferien!” Vielleicht machen wir das. Möglicherweise in der kleinen Variante der Tour, nicht 20, sondern nur 5 Stationen und nicht drei Wochen, sondern nur eine. Vielleicht lasse ich es auch bleiben, es läuft mir nicht davon.

    Und dann war da noch dieser Elternabend in der Mittagsbetreuung in der Woche vor den Ferien, mit der Hiobsbotschaft, dass ebendiese zu den Sommerferien ihre Pforten für immer schließt. Mit etwas Glück könnte ich sogar einen Hortplatz ergattern, aber der Hort geht bis 17 Uhr und das ist mir einfach zu lang für meine dann Achtjährige. Und für mich. Ich konnte es zunächst nicht ganz so positiv und optimistisch formulieren wie Du, denn ein bisschen Existenzangst schwingt da schon mit. Ich mache meinen Job ja nicht nur zum Spaß, sondern muss auch eine bestimmte Summe im Monat erwirtschaften. Aber es wird schon irgendwie gehen, zu arbeiten, während die Große Hausaufgaben macht. Diesen Plan B hatte ich ja schon, als es vor der Einschulung so aussah, als gäbe es sowieso keine Betreuung für sie.

    In diesem Sinne: Genießen wir unsere Kinder! Selbst meine kleine “Große” wird in zehn Jahren schon volljährig …

    Ganz lieben Gruß
    Anette

    1. Weißt Du was? Meine Kinder waren nicht einen Tag im Hort und auch wenn ich manchmal sehnsüchtig auf meine Bloggerkolleginnen in Berlin geschielt habe, wo das total normal ist und man eher komisch wäre, wenn man die Kinder NICHT in den Hort gäbe, bin ich doch froh darüber, wie es ist. Denn irgendwie ist diese gemeinsame Mittags- und Hausaufgabenzeit auch sehr sehr innig und schön. Und das mit der Fotoreise kann ich so gut verstehen. Ach, immer diese Herzensangelegenheiten…

  12. Dieser Blogpost wärmt mein entstehendes Mutterherz. Denn all das, was Du da schreibst, werde ich in Kürze erleben. Und da ich weiß wie Du lebst und nicht hinter dem Herd versauerst, freue ich mich darauf. Denn wir sind uns so ähnlich und werden nie stehen bleiben uns uns weiterentwickeln. Vielleicht nur eine zeitlang in einem anderen Tempo. Und ehrlich gesagt ist es auch das Tempo, das man braucht, wenn man jahrelang vorne rausgelaufen ist und eine Karriere hat.

    Mir wird bei Dir immer wieder bewusst, und durch diesen Post erst Recht, dass es auch nicht selbstverständlich ist als Mama von zu Hause aus arbeiten zu können, sich trotzdem in die Welt einbringen zu können und beides unter einen großen Hut zu bekommen. Ich kenne Dich als Mama, als Freundin, als Unternehmerin, als kreativen Kopf und als Bloggerin. Daher weiß ich genau WAS Du alles wuppst und das ist nicht ohne. Die wichtigste Aufgabe mit Deinem Herzensmann zu haben ist es tolle Menschen für die Nachwelt zu erziehen. Und wie wir beide wissen: auch das ist nur ein begrenzter Zeitraum, nämlich irgendwas zwischen 15 und 18 Jahren. Und danach gibt es neue Herzensträume, die sich entwickeln und die wir leben dürfen. Neue Projekte und neue Visionen, denen wir uns verschreiben. Denn dann haben wir auch einen ganz anderen Blick aufs Leben und können einige davon ganz anders und sicherlich auch besser verfolgen als früher. Weil wir uns selbst weiterentwickelt haben und eine bessere Version von uns sind.

    Ich liebe diesen Blogpost – er gehört zu meinen “svenja schreibt” Favoriten!

    1. Oh ROOOOOMMMIIIIEEEEE! Ich freue mich auch schon so doll auf die Erbse. Und all unsere neuen Themen, die dann kommen, wenn Du auch Mama bist. Nicht, dass wir vorher nicht schon genug Themen gehabt hätten. Das wird wieder ein klassisches “Wer Luft holt, hat verloren” ;-))))) Danke für Deinen wundervollen Kommentar und all die lieben Worte, die Du zu mir findest. DITO. Und hinterm Herd versauert wird hier aber mal sowas von gar nicht.

  13. Liebste Svenja,

    oh ja! Genau so ist es! Wenn man ein kreativer und feinfühliger Mensch ist, der neugierig in die Welt und in sein Herz und auf seine Kleinen schaut, dann ist das Problem sicher nicht der Mangel an Ideen….aber: wenige Dinge gehen nebeneinander, viele aber nacheinander! Und vergiss niemals: es sind zwar noch so viele Ideen in deinem Herzen die darauf warten geboren zu werden, und es werden sicher immer wieder neue hinzu kommen, aber: du hast ja auch schon eine ganz, ganz große Herzensangelegenheit geboren und aufgezogen: deinen Blog! Das ist schon so groß und so glitzernd, da steckt schon so viel Aufmerksamkeit und Hingabe und Kompetenz drin! Wenn die Gedanken wieder Samba tanzen und die kunterbunten, schillernden, verlockenden Ideen “ichichich” laut rufen – hinsetzen, in dein Herz hinein hören und darauf vertrauen! …Mein Yogalehrer hatte lange Zeit ein T-Shirt an auf dem Stand: “Du weißt es!” Wie recht er hat! – Du machst das toll! Alles Liebe, Daniela

  14. “wie in einer Endlosschleife jeden Tag um 12 am Herd”

    Oja, in der Endlosschleife häng ich auch gerade drin! Und ich möchte auch immer mal wieder gerne höher schneller weiter (v.a. weiter weg ;) )

    Aber ich lerne immer mehr, die Zeit mit den Kindern so richtig zu genießen. Jetzt spielen sie ja auch mal ohne mich.

    Und ich finde es toll, wenn die Kinder mitbekommen, das der Job auch einfach total viel Spaß macht! So viele Leute meckern und stöhnen immer, dass sie “schon wieder arbeiten” müssen.

    Ich sag zu meinen Kindern: ich möchte jetzt mal 15 Minuten arbeiten weil es mir so viel Spaß macht und danach habe ich wieder Spaß mit Euch.

  15. Liebe Svenja, wenn Dein Blog und alles drum herum das ist, was Du machen kannst, WEIL Du die Kinder hast, möchte ich nicht wissen, was Du OHNE Kinder schaffen kannst. Dazu zunächst mal ein ganz großes Lob und ein von Herzen kommendes “Hut ab”!!!
    Ja, es tut gut, dass andere Mütter sich in einer ganz ähnlichen Situation befinden und solche Posts lese ich bei Dir sehr gerne, sie bereichern mich.
    Ich möchte folgendes dazu beitragen: In einem kleinen Museum wurde der Alltag von Familien um 1900 dargestellt. Die alleinige Aufgabe der Mütter waren die Kinder und der Haushalt. Einträgliche Nebenerwerbe wie sticken, nähen usw. durften nicht als Arbeit deklariert werden, obwohl die gesamte Familie dringend auf diese Einnahmen angewiesen war.
    Das hat sich heutzutage grundlegend geändert, klar. Aber meiner Ansicht nach, leider selten zum Besseren. Meine Wahrnehmung ist die: NATÜRLICH geht jede Mutter einem Job nach. Natürlich kümmert sie sich perfekt um die Kinder. Natürlich kommen weder Haushalt noch Freunde noch Body noch die eigene Beziehung zu kurz – so sieht zumindest das nach außen gelebte Bild vieler Mütter aus, die ich erlebe. Ich empfinde es als so schade, dass unter Müttern nach wie vor so viel geschauspielert wird. Auch ich bin eine ganze Zeit diesem Perfektionswahn verfallen (und permanent kläglich gescheitert). Bis ein Burn out im vergangenen Herbst mich zum Umdenken brachte. Nun übernimmt mein Mann die Morgenroutine. Und wenn meine Kinder nach Hause kommen, mache ich gar nichts mehr. Ich wasche nicht, ich bügele nicht, ich besorge nichts. Und ums Abendessen kümmere ich mich erst dann, wenn mein Mann abends nach Hause kommt. Wir sind nur da und kuscheln und reden und machen, wonach uns der Sinn steht. Ich bin in vielen Dingen (wieder) ganz gut, mit den Kindern, im Teilzeit-Job und im Freundschaften pflegen. Haushalt und Garten gehören weniger dazu. Und das ist mir derzeit piep-egal. Wir können nicht alles und schon gar nicht überall perfekt sein. Wieso können wir es nicht einfach zugeben?

    1. Ich bin voll dafür. Danke für Deinen langen Kommentar. Ich bin auch so weit entfenrt von perfekt. Und manchmal lege ich mich mittags hin und fühle mich dann fast wie ein Revoluzzer. Hätte ich früher nie gemacht. Eine gute Freundin meinte neulich zu mir “Je älter ich werde, desto besser und schneller weiß ich, was mir in welcher Situation gut tut.” Der Satz hat lange in mir nachgehallt und ich stimme ihm voll zu. Wahnsinn, dass es manchmal erst einen Burnout braucht, um wieder nach der eigenen Nase zu tanzen. Ich war sicher auch einige Male kurz davor und bin voll bei Dir. Svenja

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