Vom Glück, frei zu leben

Ihr Lieben,

oh, wie ich diesen Text in die Tasten hauen werde. Seit Tagen brodelt es in mir, weil etwas in der Luft liegt. Uns Frauen reicht das Leben, wie es vermeintlich in dieser Gesellschaft für uns vorgesehen oder „normal“ ist, nicht mehr aus. Wir wollen anders leben und mehr von dem umsetzen, was WIR erstrebenswert finden. Es scheint langsam zu sickern und weh genug zu tun: Nach der Geburt der Kinder für weniger Geld und mit einem höheren Stresspegel zum alten Arbeitsplatz mit unflexiblen männlichen Kollegen zurückzukehren ist einfach kein Hauptgewinn.

Täglich bekomme ich Mails von Leserinnen. Da fassen Frauen ihr Leben neu an. Trauen sich was. Beharren auf Meinungen, die keiner hören will („Ja, ich will immer noch ein Café aufmachen!“). Oder wechseln ihren Standpunkt (“Nein, ich gehe doch nicht nach einem halben Jahr Elternzeit wieder arbeiten!“). Weil es sich nicht mehr anfühlt, als würden sie etwas verlieren. Sondern als würden sie die richtigen Schritte auf das Leben zumachen, das sie führen wollen.

Hui, da rennen meine Gedanken. Ich bin so euphorisiert von dem, was ich gerade greifen kann. Nämlich eine komplette Veränderung der Gesellschaft. Über die Generation, die lange nach mir geboren wurde, wird das ja schon lange gesagt. Dass die Nomadenmäßig leben und ihre Unabhängigkeit und ihre Freiheit über allem steht. Drei Überstunden? Kommt für sie nicht in Frage. Ein dreimonatiges Sabbatical ist aber jederzeit denkbar.

Jetzt ist genau diese Denkweise dort angekommen, wo ich bin. Inmitten von Frauen zwischen 35 und 50. Oder sogar: und 60. Ihr erzählt es mir jeden Tag. Ihr seid die Freundin, die ich zufällig im Supermarkt treffe. Die Seminarteilnehmerin in meinem Wohnzimmer. Die Leserin, die ich noch nie getroffen habe.

Ihr wollt nicht mehr ins Büro. Ihr wollt nicht mehr fünf Tage die Woche arbeiten und dafür 40 Minuten mit der S-Bahn im Berufsverkehr hin- und wieder zurückfahren. Ihr wollt leben, so wie IHR es wollt. Und dazu gehört auch, die künstliche Trennung von Beruflichem und Privatem zu beenden. Aufzuhören, so zu tun, als wäre es normal, seine Seele aufzuteilen in ein berufliches und ein privates Ich.

Erinnert ihr euch, wie ich im November euphorisch über mein neues Büro geschrieben habe? Die Wahrheit ist: Ich war dieses Jahr erst drei Mal da. Weil es nämlich nicht passt für mich. Also das Büro schon. Aber mein Verständnis von Leben, das passt nicht zum Büro. Weil ich so flexibel wie möglich sein will. Und zwar IMMER. Schon der Gedanke, dass ich Zeiten, in denen ich kreativ sein möchte, in Räume aufteile, geht nicht. Und funktioniert deshalb in der Praxis auch nicht.

Diesen Post zum Beispiel schreibe ich abends um zehn, daheim. Meine Tochter sitzt neben mir im Sessel und ich habe Ludovico Einaudi auf den Ohren. Die Worte fließen nur so aus meinen Fingern. Wie soll ich das denn auf Morgen schieben, wenn ich im Büro sitze? Meine Kreativität, die jetzt sprudelt, anhalten, bis ich im richtigen Raum sitze? Wo der doch nichts anderes ist, als das richtige Mindset, der freie Raum in meinem Kopf?

Danke, dass ihr mich wissen lasst, dass es euch ganz ähnlich geht. Ihr wollt eure Träume leben, ihr wollt im Jetzt sein und nicht gefangen im schlechten Gewissen und Zeitmanagement.

Ihr möchtet mit Menschen zusammen sein, die euch verstehen. Sagen, was ihr denkt. Eure Talente rausfeuern und nicht mehr zaghaft einen Fuß vor den anderen setzen, „irgendwann“ oder „vielleicht“. Ihr habt verstanden, dass ins volle Risiko zu gehen gar kein Risiko ist. Sondern das einzige, was geht und was euch glücklich macht. Nur dann könnt ihr mehr von dem zeigen, was euch als Menschen ausmacht. Was ihr dieser Gesellschaft, euren Mitmenschen und diesem Planeten zu geben habt.

All diese Gedanken gehen mir also durch den Kopf als ich einen Podcast mit Gary Barlow (ja, der von Take That) finde. Er heißt „Inside the Music“, ist ein Video Podcast (also nicht dass ihr denkt ich will euch hier ein langweiliges Hörspiel aufs Auge drücken.) Kostenlos ist er auch noch – auf itunes. Und ganz ehrlich: Wenn ihr ihn nicht schaut, seid ihr selbst schuld. Mich hat es beim Anschauen jedenfalls kaum noch auf meinem Platz gehalten.

Ich meine, ich weiß ja, dass alle Kreativen irgendwie gleich ticken. Aber Gary hat echt all meine Knöpfe gedrückt. In den fünf kurzen Episoden redet er davon, wie sich seine Arbeit dadurch verändert hat, dass er alles von einem Laptop aus machen kann. Dass diese Mobilität und das „unterwegs Sachen machen“ und zwischendurch aus dem Fenster schauen können und sich lebendig fühlen und „on the move“ zu sein etwas mit seinen Ideen macht. Und das ist genau das, was wir spüren. Dass es eine Art zu arbeiten hinter der Art zu arbeiten gibt, die wir kennen. Freier. Beweglicher. Uns mehr entsprechend.

Gary erzählt, wie wichtig es ist raus zu kommen. In die Natur. Wie diese Zeit mindestens genauso wertvoll für seine Arbeit ist, wie die im Studio. (Dagegen wirkt selbst der so „fortschrittliche“ Gedanke eines Home Office Tages in der Woche wie verwelkte Blumen, oder?) Er spricht darüber, dass manche Songs eher am Donnerstag geschrieben werden, als am Dienstag. (Oh wie ich das kenne. Da geht manchmal nichts. Nicht, weil ich Blockaden hätte. Schreiben kann ich immer. Aber weil die Energien noch nicht zusammen passen. Weil ein Puzzlestück fehlt. Nicht auszudenken, wenn mir dann ein Chef gegenübersäße, der etwas von mir wollte. Zum Beispiel den Text, der noch nicht fertig ist, weil ich ihn noch zu Ende denken muss. Es ist schon schwierig genug, die Geduld aufzubringen, auf mich selbst zu warten. Da brauche ich nicht noch jemanden, der mit den Fingern auf die Tischplatte trommelt.)

Gary spricht darüber, dass Songwriting wie ein Muskel ist. Und ich denke: Ja, mit dem Blogposts schreiben ist es ähnlich. Und eigentlich mit allem, was Menschen gerne machen. Wofür sie brennen. Nur dann machen wir Dinge immer und immer wieder – wenn wir sie lieben. Nur dann werden wir immer besser. Aber viele von uns haben keine Zeit für diese Wiederholungen. Anstatt davon und damit zu leben, was wir lieben, verdienen wir unser Geld mit Dingen, die uns im besten Fall nur manchmal langweilen und im schlechtesten Fall kreuzunglücklich machen.

Mir geht es genau wie Gary. Es gibt nichts, was in meinem Leben langweilig ist. Alles ist in ständiger Bewegung. Ich versuche immer die Drums hochzudrehen und der Aussage meines Textes und meines Lebens  anzupassen. Lege die Streicher über die dramatischen Momente und lasse die Hornbläser spielen, wenn ich an eine göttliche Erkenntnis stoße.

So wie jetzt, als Gary uns mitnimmt, in die Räume, in denen er früher seine Musik aufgezeichnet hat. In denen er in Shorts vor seinem Rechner saß. Vor einem Stapel Bücher, auf dem ein billiges Mikro stand. Zeiten, in denen das 6000 Pfund Mikro, in das er heute singt, unerreichbar schienen. Aber gesungen hat er trotzdem. Mit Inbrunst, mit Feuer, mit Wucht. Und dann sagt er was ganz Wichtiges. Drumroll, Streicher, Hörner.

Geld macht Musik nicht besser. Sondern Ohren, die hören.

Auch eure Ideen werden nicht durch Geld besser. Meine sind es nie geworden. Nur durch das Machen, das Analysieren, das Vergleichen und das Anschauen. Das sich mit etwas beschäftigen. Und sich dann noch mehr damit beschäftigen. DAS macht es besser. Das macht Dich zu einem Profi. Zu jemandem, der Geld mit seiner Leidenschaft verdienen kann. Zu jemandem, der angstfrei in einen Raum voller Anzugträger, Blogger, Frauen, Kommunikationsprofis und Geschäftsführer geht und keine Rolle mehr spielen muss, um sich sicher zu fühlen. Der anstatt dessen einen kleinen Schleich Elefanten auf den Tisch stellt und darüber spricht, dass Menschen aus Liebe handeln dürfen, anstatt aus Angst. Aus Liebe zu den Dingen, die sie begeistern.

(c) Bild von Kinderkram Magazin

Bis gestern wusste ich nicht, dass ein Sänger und Songwriter all das auch so kennt. Mir war nicht klar, dass uns alle, die ihr Leben in ihrem Stil leben möchten, diese Gedanken einen.

„You know, I am not here to tell you what to do. I am here to tell you what I have done. Methods I have used every day, to do what I do to get from A to B.“

Von jetzt an werde ich mich noch mehr in den Dienst dieses Geistes setzen. Euch erzählen, wie ich damit mein Leben gestalte und Geld verdiene, besonders gut ICH zu sein. Ihr zeigt mir so deutlich, dass ihr es zu schätzen wisst. Und mit euren Mails und Worten pflastert ihr meinen Weg, als würdet ihr schon wissen, wo er langgeht.

Dafür Danke ich euch von Herzen.

Eure Svenja

P.S.: Und weil die Überschrift lautet “Vom Glück, frei zu leben”, möchte ich euch kurz zeigen, wie dieses Glück bei mir in den letzten Tagen aussah.

Ich hatte Zeit, für meine Kinder mittags zu grillen – obwohl sie nicht zur gleichen Zeit Schule aus hatten. Ich habe mich zu ihnen an dern Tisch gesetzt und mit ihnen geredet. (Das Foto von meinen Kindern dazu möchte ich nicht online stellen, deshalb stellt euch einfach meine Lissy vor, wie sie mir glücklich gegenüber am Tisch sitzt, vor ihr ein fetter Maiskolben.)

Ich hatte Zeit, um mit Frauen in meinem Garten zu sitzen und zu diskutieren.

Zeit, um zu drehen.

Zeit, um Keimlinge vorzuziehen und mich auf dem Weg zu unserem Feld über einen kleinen Marienkäfer zu freuen.

Zeit, um mitten am Tag meine neue Brille abzuholen.

Und Zeit, um im Anschluss an einen geschäftlichen Termin mit meiner Freundin Carolin Eis essen zu gehen.

DAS ist Freiheit. Und auf die will ich nie wieder verzichten.

In diesem Sinne

Eure Svenja

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42 Kommentare

  1. Ach Svenja, danke, danke! Ich bin nicht allein. Auch wenn alle den Kopf schütteln, warum ich mich nicht zurücklehne und meinen Job in Teilzeit genieße. Ich will Selbstständigkeit, Selbstbestimmtheit und das ist meine Freiheit. Also bleibe ich dran, arbeite an meiner Selbstständigkeit (geht nach den Pfingstferien los), gehe ins Büro und veröffentlich nebenbei bei noch mein Buch im Juli! Kein einfacher Weg, vor allem, wenn das Niemand so recht nachvollziehen kann, warum ich dieses Ziel vor Augen habe, wo es doch einfacher ginge. Zum Glück bin ich so hartnäckig! Sei gedrückt, Kati

  2. Liebe Svenja,

    hast du eine versteckte Kamera zwischen meinen Kopf-Herz-Bereich eingepflanzt? Spooky;)

    Genau all diese Dinge spuken da ganz wild herum.

    Sonnige Grüße
    Ekiam

  3. Liebe Svenja, ein wahrlich großes Thema für einen Blogpost. Ich unterschreibe vieles von dem, was Du schreibst. Ja, wir sollten uns tatsächlich von Liebe, nicht von (Existenz-)Angst leiten lassen. Und unsere Träume verwirklichen, egal was die Gesellschaft uns so als Normen vorgibt. Allerdings sehe ich auch Gefahren in Deinen Aussagen. Denn nicht jeder ist super kreativ, einer Leidenschaft verfallen oder fühlt sich wohl im Selbstständigsein. Schau mich an: Nach 11 Jahren freiberuflicher Tätigkeit bin ich bei meinem Hauptauftraggeber fest angestellt. Warum? Ich war überhaupt nicht frei, sondern im Gegenteil extrem unfrei – abhängig davon, ob Auftraggeber nun meine Leistung buchen oder nicht und wo noch mehr Firmen sind, die mich benötigen könnten. Jetzt hätte ich mich verändern können, klar, DIE Freiheit hätte ich gehabt. Aber das wollte ich gar nicht. Ich fühlte mich ja wohl, mit dem was ich machte, nur nicht in dieser Konstellation. Auch war ich genervt von der zeitraubenden Buchhaltung oder dem Steuerkram (ich sag nur Umsatzsteuervoranmeldung), die mir zusätzlich Zeit mit meinen Kindern stahl und außerdem von der Tatsache, dass sich eine Selbstständigkeit als Einzelperson in den seltesten Fällen rechnet (es geht nicht nur um Geld, aber eben auch und Du bist zum Beispiel nicht alleine, sondern hast eine Selbstständigkeit mit Deinem Mann zusammen – das ist ein großer Unterschied).
    Auch muss gerade eine freie Tätigkeit in absoluter Selbstverantwortung erfolgen. Ich kenne so viele Beispiele von Leuten, die nach einem Scheitern “auf Hartz IV machen” und weiterhin dazuverdienen – geht alles. Und das ist gelinde gesagt eine Sauerei.
    Außerdem – und wer weiß das so gut wie Du – gibt es bei einem gelebten Traum viele schöne Seiten, aber auch viele dunkle Tage, mit Sachen, die gar keinen Spaß machen (LEIDENschaft und Spaß sind zwei paar Stiefel) und auch Existenzängste oder Angst, wie das Leben im Alter aussehen wird, wenn man nicht mehr (soviel) arbeiten kann. Das muss man wissen und mögen!
    Kurz: Es mag einen Trend geben, mit Frauen, die ihre Träume weg von einem 9-5-Job leben möchten. Das finde ich super klasse. Aber es schwingt auch sehr viel Druck mit, originell sein zu MÜSSEN. Und: Es muss nicht immer etwas Großes, Einzigartiges, Erfolgreiches, Selbstständiges sein. Es kann auch nur ein Selbstversorgerfeld sein – und nur das.
    In diesem Sinne: Auf das Zeiten kommen, in denen wir die meisten Sachen am PC ausdrucken können, deshalb nicht mehr so viel Geld benötigen und viel Zeit, für die Dinge haben, die uns Freude machen und uns weiterbringen. Das wäre doch auch was :-)
    Alles Liebe Sonja.

    1. Sonja – ich bin mal wieder total bei Dir. A) ist die Selbständigkeit nicht was für jedermann und B) birgt sie Risiken. Und Schattenseiten. Und Existenzängste (zumindest am Anfang. Und da VIELE). Aber das Glück FREI zu sein, das hat meiner Meinung nach jeder verdient – wie auch immer diese Freiheit aussieht. Ich kenne viele, die LIEBEN ihre sichere Anstellung. Für mich total fremd, denn ich habe nie so gearbeitet. Ich habe mich nach dem Studium selbständig gemacht, weil es den Job nicht gab, den ich machen wollte. Wer weiß, vielleicht habe ich dann mit 50 mein Coming out und lasse mich irgendwo anstellen. Das wäre mal eine ganz neue Art von Abenteuer. Die Anfangsjahre möchte ich ehrlich gesagt nicht nochmal wiederholen. Das war teilweise Harakiri. Aber jetzt, mit meinem Mann, der Anerkennung, dem Rückenwind und vor allem dem Wissen, dass ich was kann und dem WOHLFÜHLEN in meiner Haut wüsste ich nicht, was diese Kombi übertreffen könnte. Außer vielleicht Dich endlich mal in echt zu treffen. Um wahrscheinlich dann total überrascht zu sein, wie Du aussiehst, wie Du bist und was wir reden. Ich finde Deine Gedanken jedenfalls IMMER spannend. Drück Dich, Svenja

      1. Oh – bei den vielen Sonjas kannst du dich mir merken? (Oder die Kommentare nachlesen – hihi) – das würde ich mir auch sehr wünschen, also das live-Kennenlernen!!! Aber wie wann wo?! Ich bin etwas eingerostet, was das abendliche Weggehen angeht – vielleicht mal in dem Kinderkunsthaus oder wie das heißt, oder das Cafe Lotti…? deine untypische, da braunhaarige und braunäugige Sonja.

      2. Sonja. DU bist echt der Schreier. Ist das ein Witz? NATÜRLICH weiß ich wer Du bist. Ich fühle mich von Dir ja gesehen, das ist sehr besonders für mich. In der zweiten Jahreshälfte habe ich Luft. Wollen wir da was ausmachen? Ich würde mich sehr freuen.

    2. Großartiger Artikel, aber ich stimme Sonja in vielen Punkten zu. Was glaube ich ein wichtiger Punkt ist: Die Lösung kann nicht sein, dass sich jetzt jeder selbständig macht, um diese Freiheit zu leben, sondern dass auch viel mehr Freiheit in das Angestelltendasein einzieht, dass es einfach da auch gerade für Familien mehr Flexibilität gibt, dass Arbeitgeber merken: Eine lockere Leine bringt manchmal viel mehr!
      Ich selber hab mich mit den Kindern selbständig gemacht, weil auch mein Vertrag auslief und im Wissenschaftsbereich die Vereinbarkeit mit der Familie ja nicht so ohne ist. Aber ich hatte immer das Gefühl, das auch eine Selbständigkeit eher aus der Not ist. Ich bin zwar sehr leidenschaftlich, was mein Thema angeht, aber mir fehlt ganz klar das Unternehmergen. Ich kann mich z.B. ganz schlecht verkaufen, Existenzängste lähmen mich sehr schnell und wenn ich nur Steuer höre, bin ich genervt.
      Nun hatte ich das Glück eine Teilzeitstelle angeboten zu bekommen, die mir genau diese Flexibilität bietet. Ich kann von daheim arbeiten, bin weitestgehend frei von der Zeiteinteilung. Es ist – gemeinsam mit der Selbständigkeit – einfach perfekt. Es ist so viel entspannter und damit ist man viel motivierter und effizienter.
      LG
      Katharina

      1. Ich glaube auch, dass es Typsache ist, wie viel Freiheit man braucht und wie man sie lebt. Ich möchte jeden Morgen aufstehen können und komplett selbst bestimmen, was ich mache, woran ich arbeite und für was ich mich begeistere. Als sehr introvertierter Mensch käme ein Büroalltag für mich auch gar nicht in Frage. Die Gespräche, Lautstärke und Fremdbestimmung wären für mich die Hölle. Das kann ich mal, aber nicht regelmäßig. Ist schon interessant, wie unterschiedlich man mit seinem Leben, seinen Energien und seiner Arbeit umgehen möchte und muss, um glücklich zu sein. Und die Steuer – mei, das gebe ich alles ab. Das möchte ich auch nicht selbst machen.

  4. Sehr, sehr gerne!!! Ich meld mich via Mail, schöne Ferien! P.S.: Was heißt “Du fühlst dich von mir gesehen“? – Check ich nich, hamma gleich einen Gesprächseinstieg ;-)

  5. Liebe Svenja, all das unterschreib ich.

    Die Welt ist im Wandel,
    Ich spüre es im Wasser,
    Ich spüre es in der Erde,
    Ich rieche es in der Luft.

    Und ich spüre es in mir. Ganz, ganz deutlich. Ich will nicht mehr entscheiden lassen, ich will entscheiden und ich freue mich über all die Frauen, die das auch machen. Es ist ein bisschen wie bei Dornröschen. Wir wachen nach einem langen Schlaf auf, reiben uns die Augen, richten die Krone und sind Prinzessinen, die ihr Leben selbstbestimmend leben.

    Hier entwickelt sich eine neue Generation, bewußter und selbstbestimmender denn je.

    Und das finde ich toll. Und Carolin finde ich auch toll. Mit der würde ich auch gern mal ein Eis essen gehen. Die hat mir nämlich ganz tolle Tipps für Elba verraten.

    Liebe Grüße Kerstin

  6. Liebe Svenja,

    ich bin auch eine Sonja, auch mit braunen Haaren und braunen Augen :-) und auch ich lese Dich sehr gerne – auch wenn ich Deine Ansichten nicht immer uneingeschränkt teile.

    Erstmal das Wichtigste vorneweg ;-): Deine neue Brille steht dir SEHR GUT!

    Und dein Post spricht mir aus der Seele. Ich bin seit 8 Jahren selbständig und liebe es JEDEN TAG aufs Neue. Auch ich habe einen Mann, der mich emotional und finanziell absichert – das ist sehr viel wert, da muss ich der anderen Sonja Recht geben.

    Mich jeden Tag mit meinen Stärken voll ausleben zu dürfen, genau das zu machen, was mir besonders gut liegt, dabei meine Kinder ohne Nachmittagsbetreuung genießen zu dürfen, mit dem Hund durch die Natur zu streifen – das alles empfinde ich als unheimliches Privileg, auf das ich nie mehr verzichten möchte! Und ich freue mich zu lesen, dass es dir offenbar genauso geht.

    Was mich an deiner Selbständigkeit besonders interessieren würde, ist: Wie findest Du Deinen Marktwert, Deinen Stunden-, Tages- oder Projektsatz? Gibt es da eine “marktübliche Spanne”? Schlagen Deine Auftraggeber ein Honorar vor oder nennst Du “Deinen Preis” und setzt den auch durch?
    Vielleicht hast Du hast Lust, einmal von dieser Seite der Selbständigkeit zu berichten?

    Liebe Grüße ins schöne München

    die andere Sonja

    1. Ach, das ist ja spannend. Ja, also ich habe TOTAL feste Preise und tatsächlich rede ich da bei jedem meiner Vorträge drüber, weil ich es so wahnsinnig wichtig finde, das Frauen über Geld sprechen. Durch meinen Mann emotional und finanziell abgesichert bin ich, weil wir uns das zusammen erkämpft haben und immer wieder erkämpfen. Und inwieweit Dinge wirklich sicher sind, das stelle ich eh in Frage. Ich hatte schon gefühlt alles und gefühlt nichts im Leben. Das einzige was ich heute brauche sind mein Mann, meine Kinder, ein Laptop und das Internet. Damit könnte ich heute mit einer Idee und emotional stabil von vorne anfangen. DAS gibt mir Sicherheit, diese bare essentials – und zu wissen, dass ich was kann und dass ich völlig in Ordnung bin, wie ich bin. Mit GANZ viel Raum für Dazulernen und Wachsen. Ich schreibe Deinen Vorschlag JETZT auf meine Themenliste! Danke Dir.

  7. Danke Danke Danke!
    Ich bin jetzt etwas über ein Jahr selbstständig. Und ich musste ehrlich gesagt erst lernen, mit dieser Verschmelzung umzugehen. An manchen Tagen fühlte ich mich, als hätt ich nix gearbeitet, weil mir die Freizeit-Einheiten dazwischen in Erinnerung blieben. An anderen fühle ich mich nach wie vor, als würde ich zu viel zu spät am Abend schaffen, weil tagsüber tausend andere Dinge passieren. Aber im Grunde zählt, was alles in so einen Tag hineinpasst – und wie wir es uns aelbst einteilen können.
    Alles Liebe,
    Carmen von http://www.goodblog.at

    1. Was ich vor allem gelernt habe: Man muss seinen Rhythmus finden. Mir geht es am besten, wenn ich zwischen 4:30 und 5:00 aufstehe. Mein Arbeitstag ist dann – wenn ich nicht beim Kunden bin – aber auch um 14 Uhr zu ende. Weil ich da mit meinem Pensum durch bin. Zweites Learning: Wenn mal nichts mehr geht, darf man eine Pause machen. Dann geht es danach umso schneller weiter. Und die Pause darf auch mal einen halben Tag dauern. Oder einen ganzen.

  8. Puh, da triffst du mich genau da wo es gerade brodelt. Ich bin Mama von 3 Kindern und unsere Nachzüglerprinzessin ist gerade mal 3 Jahre alt. Ich arbeite nur 15 Stunden/Woche in einem Job in den ich vor 28 Jahren (mit süßen 16 ????) so reingestolpert bin und der immer nur die Rechnungen bezahlt hat. Das will ich nicht mehr!!! Aber alles was ich kann, damit lässt sich kein Geld verdienen. Hätte ich jetzt diesen einen Traum, ich hätte den Mut zu kündigen und dann schauen was kommt. Aber so ist es leider nicht. Ich denke jetzt auch über die Lightversion nach, 1,5 Jahre Elternzeit nehmen und einfach nur für die Kinder da sein……wenn dann das liebe Geld nicht wäre. Mal schauen wo es hin geht.
    Aber ich habe jetzt schonmal eine schöne Entscheidung für mich, mein Herz getroffen. Schöne Arbeit ????
    Morgen holen wir 4 Laufenten Küken ab. Davon habe ich schon lange geträumt ????

    Und weißt du was. Letztens habe ich ein Video von dir gesehen und keine Ahnung wieso aber deine Stimme habe ich mir immer total anders vorgestellt.

    Von Herzen
    Sandra

    1. Manchmal frage ich mich, ob es diese EINE Sache gibt. Im Rückblick würde ich sagen, bei mir gibt es einen roten Faden. Ich ermutige Menschen, Neues auszuprobieren. Aber ist das ein “Traum”, etwas wofür ich iregndwas gekündigt hätte? Sicherlich nicht. Es ist eher eine Art zu leben. Vielleicht ist das ja der Schlüssel. Vielleicht ist die Art zu leben der Traum. Und das mit der Stimme ist lustig – nein, das bin wirklich ich. SO spreche ich ;-)

  9. Das sag ich doch schon immer, Svenja! Und das ist das Ankommen im Leben, im Hier und Jetzt, das bewusste Erleben und das Wissen, auf was es im Leben ankommt. Drücker an dich! Und Euch ein schönes Pfingstwochenende mit ganz vielen tollen Momenten. Heike

  10. Ich liebe meine Selbstständigkeit auch und bin immer wieder erstaunt, was sich plötzlich für Türen öffnen, wenn man erstmal anfängt. Auch bei mir war der Anfang nicht leicht und auch jetzt stehe ich wieder am Anfang, da ich mich ja innerhalb meiner Selbstständigkeit umorientiert habe. Ich finde nur, dass viele vergessen, was sich in in dem Wort selbstständig versteckt. Nämlich selbst und ständig. Wie immer: Ohne Fleiß kein Preis.
    Ich bin auf jeden Fall dankbar, was Frauen heute für Möglichkeiten haben. Sie müssen nur ergriffen werden. Und der erste Schritt erfordert verdammt viel Mut
    Liebe Grüße
    Dési

    1. ABSOLUT. Mut steht am Anfang. Und dann Hartnäckigkeit und viiiiiiel Leidenschaft für die Themen. Ich stehe mit YouTube dann ja bald auch wieder am Anfang. Aber genau das ist ja so spannend – das man sich dauernd neu erfinden kann. In welch rasendem Tempo Du Dich gerade entwickelst und voran machst beeindruckt mich total.

  11. Liebe Svenja
    Ich liebe deine Energie und deinen Enthusiasmus. Während man deinen Text liest, brodelt es auch in einem selbst. Also mir ging es so. Auch in meinem Kopf gehen derzeit sooooo viele Sachen rum und ich habe so viele Ideen. Leider bleibt es meist auch nur bei den Ideen, aber ich merke langsam: Ich will mehr. Das kann doch nicht alles gewesen sein. Ich will das. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Leben, habe eine wunderbare Familie, aber da geht noch was. Ich spüre das. Leider stehe ich mir da ein wenig selbst im Wege. Angst, Selbstzweifel, Versagensangst und auch der innere Schweinehund.
    Und wenn ich dann deine Texte lese und wie du Sachen anpackst, bin auch ich wieder motiviert etwas zu schaffen
    Ganz liebe Grüße
    Anke

    1. ANKE, was Schöneres konntest Du mir gar nicht schreiben. Na KLAR geht da noch was und wenn ich nur ein ganz klitzekleines bisschen dazu beitragen kann, dass da was geht, dann freu ich mich total. #yougogirl

  12. Was für tolle Kommentare auf einen tollen Post!! Wieder einmal bin ich so dankbar, dass ich in Deutschland leben darf. DAS nenne ich Freiheit… LG Sonja
    P.S.: “Braune“ Sonja – wo warst du all die Jahre :-)

  13. Liebe Svenja, ich habe mir gerade mal all die tollen Kommentare Deiner Leserinnen durchgelesen. Sensationell. Das hast Du wieder mal einen Nerv getroffen. Du bist einfach immer wieder so motivierend und voller Energie – Danke für Deine Gedanken. Und ich kann nur alle darin bestärken, authentisch zu sein und ihr Ding zu machen. Die Arbeitswelt ändert sich gerade total und darauf stellen sich auch die Arbeitgeber ein. Ich habe gerade von einer HR eines großen Münchner Unternehmens gehört, dass sie auf ein Stellengesuch für junge Ingenieure zwar 1700 Bewebungen bekommen haben, aber nur eine Hand voll einstellen konnten, weil die jungen Leute zwar exzellente Zeugnisse hatten, aber kaum Personalities dabei waren, mit Selbstbewusstsein und begeistertem Auftreten. Diese HR Frau macht dafür auch das Turbo Abitur und Studium verantwortlich, dass kaum Zeit lässt, Persönlichkeit zu entwickeln. Und Kerstin: Ich freue mich auf ein persönliches Kennenlernen – jetzt erstmal gute Zeit auf Elba. Und komm doch zum Mum Blogger Abend am 18. Januar abends ins Kinderkunsthaus.

    1. Also Carolin, ich bin auch so angetan von den Kommentaren. So viele interessante Gedanken. Das mit den Ingenieuren und den Bewerbungen ist ja auch spannend. Ich hätte jetzt gedacht, dass in dieser Welt voller Möglichkeiten eher MEHR Charaktere entstehen – weil mehr Raum für Einzigartigkeit ist. Aber vielleicht ist das Nomaden Dasein und die Möglichkeit, von heute auf Morgen alles zu verändern tatsächlich auch etwas, was die Entstehung von Persönlichkeiten verhindert. Wir mussten vor 20 Jahren nach New York reisen um zu erleben, dass man sich jeden Tag neu erfinden kann. Jetzt kann man das am PC. Spannende Zeiten – und ich bin immer froh, dass wir in unserem Alter mittendrin sind und uns pudelwohl mit all diesen Möglichkeiten fühlen.

  14. Liebe Svenja,

    da hast du mir mal wieder ein bisschen Pipi in die Augen getrieben mit deinen Worten. Die Generation nach dir, das bin ich. Von Anfang an gewohnt, Freiheiten zu haben. Das Studium so lange dauern zu lassen, wie es eben dauert. Die Welt bereisen. Das kann eine Wahnsinnsangst machen, wenn man weiß, eine Arbeit für die Uni wird erst dann fertig, wenn man sich oft genug selbstverantwortlich an den Schreibtisch gezwungen hat. Wenn die Schattenseiten des Nomanden-Daseins meiner Generation größer werden, weil Freunde viel zu früh viel zu weit weg ziehen, oder wenn einem selbst der Boden unter den Füßen weggerissen wird – ich komme frisch aus vier Monaten Paris zurück, über einen Zwischenstopp in Zürich, habe in meiner Heimatstadt gerade keine eigene Wohnung, weil es Anfang Juli weitergeht für ein paar Monate nach München, wo ich AUCH noch keine Wohnung habe, und wie es danach weitergehen wird, steht in den Sternen. Hinzu kommen ständige Konkurrenz-Druck-Ängste, wenn man sieht, was andere alles erreichen und darüber vergisst, was man eigentlich selbst auf dem Kasten hat. Ich habe mir in den letzten Jahren eine tiefe Gelassenheit antrainiert, und ein Vertrauen darauf, dass alles gut werden wird – und an den Tagen, an denen es brodelt, wie du so schön schreibst, und ich kenne das Gefühl zu gut, weil ich neue Ideen oder Projekte habe, weiß ich wieder, dass ich das niemals gegen einen unflexiblen 9-5-Job tauschen möchte.
    Ich weiß nicht, wie du es schaffst, in deinen Leserinnen das Bedürfnis zu wecken, ihre Herzensgeschichten zu teilen, aber ich finde es ganz toll, denn ich lese immer wieder gerne nicht nur deine Posts, sondern auch sämtliche Kommentare darunter!
    Viele Grüße
    Franziska

    1. Meine liebe Franziska, das ist ja spannend. Wie Du das beschreibst verstehe ich das zum ersten Mal so RICHTIG, dass die Freiheit Deiner Generation auch ein Bedrohung ist. Wir haben uns viel gelangweilt, weil alles immer dasselbe und so wahnsinnig sicher war. Ein Gefühl, dass ihr wahrscheinlich so gar nicht mehr kennt. Danke für diese Einblicke und Deine Texte aus Paris. Wenn Du hier bist, sehen wir uns dann auf einen Kaffee? Und ja, manchmal habe ich das Gefühl, dass ich auch blogge, weil eure Kommentare eine Bühne brauchen, so vielfältig und spannend, wie sie immer sind. ?? Liebe Grüße, Svenja

      1. Ich glaube, Vielen fehlt ein Gefühl von Sicherheit und ich denke, das ist der Grund, warum wieder ganz viele Menschen jung heiraten oder ein Lehramtsstudium, in Erwartung eines Stabilität bietenden Beamtenstatus’, einschlagen …
        Erst gestern habe ich gelesen, wir alle spielen “soziales Theater” – da ist dein Blog auf jeden Fall eine tolle Bühne, um Geschichten zu teilen.
        Wir sollten uns unbedingt auf einen Kaffee sehen!

  15. Ich lese deine Zeilen, und bin total berührt… Gänsehaut, einen Kloß im Hals, und das Gefühl eine gute Idee zu haben…. Danke dafür!

  16. Ach Svenja, dein heutiger Blogeintrag treibt mir die Tränen der Verzweiflung wieder in die Augen.
    Ich versuche seiten gut einem Jahr meine 30 Stunden Stellen mit meinen 3 kleinen Kindern (3,6&8) unter einen Hut zu bekommen. Klappt auch alles irgendwie. Aber unsere Lebensqualität und Ruhe ist derart auf der Strecke geblieben, dass ich mich entschlossen habe nochmal Stunden im Rahmen von Elternzeit zu reduzieren. Mein Teamleiter lehnte dies ab und legte mir nach voll in Elternzeit zu gehen und das direkt für 24 Monate, damit sie die Stelle besser ausschreiben können. Ich beantragte also Elternzeit und bat mich für andere Tätigkeiten frei zu stellen. Nach Rücksprache mit dem Teamleiter teilte ich meinen Kollegen mit, dass ich ab 01.09. für ein Jahr weg bin und kündigte den Ganztag und reduzierte die Kitastunden. Und heute das: Meine Elternzeit wurde abgelehnt!!!
    Jetzt habe ich ein echtes Problem und bin tot unglücklich und frage mich, was ich nun tun soll? Ich möchte so gerne mehr Zeit und Ruhe für meine Familie haben und will und muss auch arbeiten, denn ich liebe meinen Job. Aber ich weiß nicht wie…
    Ob es irgendwann einen Tag ähnlich wie deinen in meinem Leben geben wird? Nur wie???
    Ich beglückwünsche und bewundere dich sehr! Mir fehlt grad der Mut und ein Plan.
    Liebe Grüße vom Niederrhein

    1. Maite, weißt Du was? Ich kenne all diese Tage so gut. Und genau aus diesen gefühlt schlimmen Niederlagen entstehen die größten Chancen. Auch in meinem freien und selbstbestimmten Leben gibt es so viele overwhelming moments. Aus denen versuche ich dann, etwas zu lernen. Ich schreibe heute ein bisschen auf dem Blog darüber. Wenn sich Dein Leben so anfühlt, als würdest Du permanent und stetig bergauf gehen (ja, das kann man schaffen, ja das geht schon irgendwie), dann ist es Zeit, etwas zu verändern. Elternzeit geht nicht? OK, das ist doch ein klares Zeichen. Dann passt der Job nicht mehr zu Deinem Leben, weil Du Dir wünschst Dein Leben anders zu leben. Es gibt nicht nur diesen einen Beruf, diesen einen Job und diesen einen Arbeitgeber. Gibt es etwas, was Dich in Aufregung und helle Freude versetzen würde? Was Du gerne jeden Tag tun würdest und was auch mit weniger Stunden geht? Dann verzichte auf einen Teil des Geldes (oder vielleicht gibt es dafür sogar mehr Geld, wer weiß) und mach das, was Deinem Herzen gut tut. Echte Vereinbarkeit ist nicht, etwas hinzukriegen, sondern sich Herzenswünsche zu erfüllen. Du findest und gehst Deinen Weg – da bin ich mir sicher. Sonst hätte mein Text Dich nicht so angesprochen. Halt mich auf dem Laufenden. Ich bin mir sicher, Du wirst große Schritte machen in nächster Zeit. Hör auf Dein Herz und all Deine Wünsche. Sie sind wichtig und echt und weisen Dir den Weg. Deine Svenja

  17. Ach wie hast du mir heute aus dem Herzen gesprochen!!! Franziska, du schreibst, dass viele junge Leute heute wegen des vermeintlich fehlenden Sicherheitsgefühls jung heiraten oder eine Beamtenlaufbahn einschlagen. Genau das ist meine Geschichte: Ich wollte unbedingt Sicherheit über alles und habe ein Studium samt Verbeamtung auf Lebenszeit hinter mich gebracht. Diese Entscheidung ist nun fast 20 Jahre her und seit fast 10 Jahren werde ich immer unglücklicher. Es ist einfach überhaupt nicht mein Ding. Klar, es gibt jeden Monat sicheres Geld, Teilzeit nach den Elternzeiten und ein warmes Plätzchen im Büro. Trotzdem, es erfüllt mich überhaupt nicht, die Arbeitstage sind eine Qual, aber eine Alternative habe ich nie gesehen… Zufällig lief mir dann eine Gelegenheit über den Weg und ich bin vor einigen Wochen parallel in die Selbständigkeit gestartet um mir genau dieses Leben in Freiheit aufzubauen. Das zu tun, was mich erfüllt, glücklich macht, arbeiten wann, wo und vor allem MIT WEM ich will! Sicher, es ist nie immer alles rosig, das erwarte ich auch gar nicht. Aber allein die Gewissheit, eine Perspektive zu haben in einem Job, der sich nicht mehr wie Arbeit anfühlt zaubert mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht und lässt mich Energien freisetzen, die ich bei mir gar nicht (mehr?) vermutet habe. Ladies, ich wünsch euch allen die Power, die Dinge anzugehen, wenn sich die Gelegenheit bietet!!

  18. Hallo,
    Ich bin im Rahmen meiner Recherche auf diesen Blog gestoßen. Denn ich bin wahnsinnig unglücklich mit meiner beruflichen Situation. Ich habe schon immer gemerkt, dass so ein Standard Job nicht zu mir passt aber ich dachte für irgendeinen muss ich mich ja entscheiden.
    Bald wird meine kleine Tochter zwei Jahre alt und ich gehe bereits seit 1 1/2 Jahren wieder Arbeit – so hat sich zu den unglücklichen Gefühlen auch noch die kaum vereinbare Situation Job und Familie ergeben.
    Ich hatte einen befristet Arbeitsvertrag den meine Firma jetzt nicht weiter verlängert. Nun möchte ich den Schritt wagen, den ich schon die letzten Jahre immer vor mir hin getrieben hab und fange an einem Blog zu gestallten und mich mit Social Media Marketing und so weiter zu befassen. Da wir schon alleine durch unsere Tochter eine finanzielle Verantwortung haben werde ich aber auf jeden Fall weiter arbeiten müssen, bis das Business finanziell auch was abwirft.
    Ich kann wirklich nur sagen, dass dieser Artikel mir so aus der Seele spricht und meine wünsche für die Zukunft spiegelt! Leider weiß ich noch nicht 100% wie ich das alles angehen soll aber ich hoffe sehr es in greifbarer Zukunft auch zu schaffen!
    Liebe Svenja, für mich bist du jedenfalls ein großes Vorbild! Ich hoffe viel von dir zu lernen und es eines Tages auch so weit zu bringen wie du!
    Danke für diesen schönen Beitrag!
    Grüße Yvi

    1. Liebe Yvonne, ich freue mich sehr über Deine Mail. Noch mehr freue ich mich darüber, dass Du Dein Bauchgefühl nicht mehr wegschiebst. Natürlich ist das alles viel Arbeit. Natürlich ist auch selbständig sein “viel”. Aber es ist halt viel von dem, was man machen möchte. Und damit was ganz anderes. Ich drücke Dir riesig die Daumen. Habe ja fest vor hier ab September immer mal wieder Lernvideos zu posten, schau aöso ruhig wieder rein. Alles Liebe, Svenja

  19. Hallo, Ihr jungen Frauen, was für interessante Gedanken und Gespräche! Bin durch Zufall hier gelandet, genauer gesagt, hat Dein Waldorfsalat, liebe Svenja, mich hierhergeführt. Meine berufliche Laufbahn wird Euch gähnend langweilen, ich bin seit der Lehre in ein und demselben Betrieb, der nur nach der Wende von einem Hamburger Institut übernommen und in ein gemeinsames Bundesamt zusammengefügt wurde. Mir hat meine Arbeit immer viel Spaß gemacht und auch in der Zeit des Kindergroßziehens ließ sich einiges zeitlich positiv vereinbaren. Durch bezahlbare Kindereinrichtungen und einfachen Lebensstandard hatten wir weniger Geldsorgen und Ängste als Ihr heute, bis zur Wende. Danach änderte sich die finanzielle Situation durch die erweiterten Möglichkeiten, sich Wünsche erfüllen zu können wie ein Auto oder neue Wohneinrichtungen, Urlaub oder sogar ein Haus bauen zu können. Als vierköpfige Familie haben wir fast alles erreichen können, haben immer die Arbeit behalten und gutes Geld verdient, bis die Familienharmonie durch einige Faktoren belastet wurde und wir letztendlich auseinandergingen. D.h. neue Partner, andere Familien kamen dazu, nur die Arbeitsstelle blieb die gleiche. Hier veränderten sich die Kollegen, der Zusammenhalt war nicht mehr ganz so einfach und da habe ich auch darüber nachgedacht, wie schön es wäre, allein und selbstbestimmend zu arbeiten. Nach dem Weggang einiger Leute in die Rente entspannte sich die Lage und jetzt denke ich, dass ich die paar Jahre bis zur Rente auch noch schaffe. Wir arbeiten fast ausschließlich mit dem Computer, was mich einerseits fasziniert, aber nicht unbedingt befriedigt, weil wir nicht gelernt haben, so locker wie Ihr damit umzugehen, sondern nur für die Programme geschult wurden, die wir hier täglich brauchen. Da bewundere ich die Möglichkeiten, die Ihr nutzen könnt über diesen Blog, andere zu motivieren und ihnen Wege aufzuzeigen, ihre Fähigkeiten auszuleben. Außerdem gefällt mir Eure Art, nett und achtsam miteinander umzugehen und die Meinung des anderen ernst zu nehmen. Der Beitrag von Sonja Nr.1 hat mich eigentlich bewogen, Euch hier zu erzählen, dass auch ein Arbeiter-bzw. Angestelltenverhältnis ganz erfüllend sein kann und das es natürlich im “sozialen Theater” viele Rollen zu besetzen gibt mit vielen verschiedenen Menschen, die nicht alle 100% glücklich sind mit ihrem Leben, aber durch solche Seiten vielleicht animiert werden, sich zu verändern. Alles Gute für Euch und Grüße von der Ostsee

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