Mein neuer Workflow

Ihr Lieben,

ja, nun liegt die zweite Woche YouTube hinter mir. Und damit habe ich ganz frisch gesammelte Erfahrungen für euch. Denn diese Woche fing die Schule wieder an. Ich konnte also nicht mehr im luftleeren Raum üben, sondern musste den Alltag miteinbeziehen. Außerdem hatte ich schon einige geschäftliche Termine und sogar einen kompletten Coachingtag. Das heißt: Die Zeit für den Kanal war enger bemessen, obwohl ich noch nicht wirklich eine Regelmäßigkeit für meine tägliche Videoproduktion entwickelt habe. Nicht ganz einfach.

Um euch einen weiteren Einblick hinter die Kulissen zu ermöglichen, habe ich die Arbeiten aufgeschrieben, die täglich bei meinem YouTube Channel anfallen. Also meinen momentanen, neuen Workflow. Damit ihr seht, was es WIRKLICH bedeutet, einen Channel zu haben. Dazu gibt es einige Bilder, damit es mehr Spaß macht, das Ganze zu lesen und ihr seht, wie ich hier im Hintergrund arbeite.

A word of warning: Es wird zwischendrin sehr nerdy. Nicht umsonst sind Blogger und YouTuber mittlerweile echte Berufe.

1. Was bastele ich?

Recherchieren (sowohl Themen als auch Keywords), brainstormen, ausprobieren, verwerfen, einkaufen, üben. Schon dafür geht jede Menge Zeit drauf. Manchmal – wie bei dem folgenden Ausmalbild Video – bereite ich Vorlagen in Adobe Illustrator für euch vor.

Die letzten zu diesem Video pack ich euch nochmal hier in den Blog, falls ihr noch ein DIY für heute sucht.

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Und hier die Downloads: Anklicken, downloaden, ausdrucken, ausmalen.

Download Ausmalbild Winter blau

Download Ausmalbild Winter weiß

Ihr könnt euch vorstellen, dass dieser Part ziemlich viel Zeit in Anspruch nimmt. Wenn das DIY dann endlich mal steht und ich alle Materialien dazu eingekauft und zusammengetragen habe, kommt der nächste Punkt.

2. Was ziehe ich an?

Hört sich lustig an, ist aber so. Ich muss ja immer in Farbschemata denken. Je nachdem, welche Farbe die Zeichnung/das DIY hat, suche ich einen Hintergrund dazu aus – und wähle dazu passend auch mein Oberteil. Von dem ihr zwar nur die Ärmel seht, aber es macht halt einen Riesenunterschied, ob das farblich alles harmoniert, oder eben nicht.

Zu diesem Punkt gehört auch, dass meine Hände in die Maske müssen. Das ist eh eine Herausforderung. Die Hände müssen immer kameratauglich aussehen (Nägel, Nagelhaut, eingecremt) und ich darf nie dranrumfummeln.

Führt auch zu lustigen Situationen, weil ich meinen Blueberry Muffins jetzt morgens mit Gummihandschuhen esse, um mir das Wegschrubben der Verfärbungen zu sparen.

3. Was muss ich bei der Technik beachten?

Gott sei Dank habe ich ein fest installiertes Studio, das ich nicht auf- und abbauen muss. Theoretisch. Denn der Raum wurde schon in der ersten Woche zu klein, so dass mein Mann alles am Wochenende in ein größeres Zimmer umgezogen hat. Das muss ich jetzt hübsch machen – momentan sieht es noch so aus:

Hier die Handgriffe, die ich vor dem Dreh standardmäßig verrichten muss. Die (hoffentlich frisch geladenen) Batterien kommen in den Bildwechsler, eine frische (und leere!) SSD Karte in die Kamera. Alles einschalten, Bild einrichten (also alles, was zum DIY gehört so aufbauen, wie ich es nachher auch filmen will), Bildausschnitt wählen, Schärfe ziehen. Und ganz wichtig: Record drücken nicht vergessen.

4. Wie drehe ich?

Für die Kamera zu basteln ist etwas ganz Anderes, als für mich selbst zu basteln. Ich drehe von oben und kann mich dabei oft nicht so weit über das DIY lehnen, wie ich möchte.

Anfängerfehler: Wenn dauernd der Kopf ins Bild rutscht

Außerdem muss ich mir genau überlegen, in welcher Reihenfolge ich was mache und wie ich die unterschiedlichen Steps in die Kamera präsentiere. Die Kamera sieht ja nicht nur alles, sondern funktioniert fast wie ein Vergrößerungsglas.

Wenn ich etwas nur einmal geübt habe und mir nicht so sicher in der Ausführung bin, dann ist die Kamera gnadenlos. Jedes Zögern wirkt doppelt so lang, jede hektische Bewegung doppelt so schnell. Das führt dazu, dass ich manche Sachen nicht nur einmal drehe. Weil ich Fehler mache oder weil der Ablauf nicht flüssig ist. Das bedeutet dann unverhältnismäßig mehr Arbeit und Zeit bei der Aufnahme (und später im Schnitt).

Ich merke zwar, dass ich schnell und viel dazulerne. Aber mir ist klar, dass es MONATE dauern wird, bis ich das wirklich draufhabe.

5. Wie überspiele ich das Material?

Nachdem ich im Studio fertig bin, nehme ich die SSD Karte und den Kartenleser und schließe beides an mein MacBook an. Außerdem eine (sehr schnelle) externe Festplatte, da ich sowohl die Mediathek als auch die Filme extern speichere, um die Leistung und den Speicher des MacBooks nicht unnötig zu belasten. Jetzt ziehe ich das Rohmaterial direkt von der SSD Karte auf die externe Festplatte.

6. Wie schneide ich meine Videos?

Momentan schneide ich noch in iMovie, weil mein Schnitt recht basic ist. Ich weiß aber auch, dass ein Wechsel absehbar ist. Noch geht das alles, weil ich so viele Dinge gleichzeitig lernen muss, dass ich mich beim Schnitt nicht verkünsteln kann. Aber wenn ich erstmal einen Flow drin habe, werde ich sicher auch im Schnitt nachziehen.

Ich bin da pragmatisch und nehme erstmal das kostenlose, einfach zu bedienende Programm. Und werde dann schauen, ab wann ich das Gefühl habe: Jetzt möchte ich mehr machen. Und kümmere mich auch erst dann um die anderen Programme und was möglich ist.

Dazu, wie ich schneide, habe ich im letzten Post schon ein bisschen ausführlicher geschrieben. Was kam diese Woche Neues dazu? Ich merke, dass ich bei jedem Video grundsätzlich die Entscheidung treffen muss: Soll ich dazu ein Voice Over mit Erklärungen einsprechen, oder lasse ich das Ganze ohne Sprache wirken? Nun gibt es Themen, bei denen ich keine Erklärungen brauche – da ist es also einfach. Aber viele Themen können – je nachdem, wie ich sie schneide – durchaus Erklärungen vertragen

Beispiel 1 – Video ohne Erklärung

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Beispiel 2 – Video mit Erklärung (also plus Voice over und Untertitel)

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Ich muss mal schauen, was sich da in den nächsten Wochen für ein Muster herauskristallisiert. Etwas Einzusprechen ist halt noch ein Arbeitsschritt mehr – plus, dass dann ja auch Untertitel notwendig sind. Mal schauen, ich denke auch das wird sich im Laufe der Zeit klären.

Das ist wahrscheinlich eines der größten Learnings gerade überhaupt. Ich kann mich so gut vorbereiten, wie ich will. Es gibt Dinge, die lassen sich nicht erzwingen, sondern kommen mit der Erfahrung, im Tun.

Und sonst? Suche ich meine Musik VOR dem Schnitt raus, weil sie den Schnitt führt. Schneide ich jetzt immer eine Miniatur an den Anfang, dann eine weiße Blende. Dann das komplette DIY, chronologisch. Schneide weg, was langweilig ist. Mache schneller, was sonst langweilig würde. Am Ende zeige ich dann nochmal das fertige DIY, weiße Blende, Abbinder.

7. Wie spiele ich meine Videos aus?

Als mp4-Datei, auf meine externe Festplatte. Ich drehe in 4K, so spiele ich auch aus.

8. Wie lade ich meine Videos auf YouTube hoch?

Im Creator Studio über den Hochladebutton. Ich fülle sowohl die Allgemeinen Infos aus (Infobox mit Affiliate Links, Beschreibungstexten und jeder Menge Keywords) als auch die Tags. Dazu dann noch die Übersetzung (Englisch, Vereinigte Staaten) plus die Keywords plus die englischen Untertitel.

Jedes Video ordne ich einer Playlist zu. Am Ende füge ich noch einen Abspann hinzu, so dass weitere Videos von mir eingeblendet werden. Und ein Customized Thumbnail mache ich natürlich auch – aber dazu gleich nochmal kurz mehr, denn da steht noch was fett auf meiner To do Liste.

Was sich hier wie eine simple Aufzählung aufhört, ist unterfüttert mit viel Trial and Error, viel Fluchen, viel Suchen und viel Tutorials schauen. An dieser Stelle mal ein Riesen Shout Out zu meinem Video SEO Gott David, dem ich wirklich jede Frage stellen kann und dessen Antworten mich immer wieder beeindrucken. Und an Thorsten, der immer für mich mitdenkt und ohne den ich eh mal wieder nicht wüsste, wo mir der Kopf steht.

Wie mache ich jetzt weiter?

Tja, schön und gut, dass ich jetzt schon ein paar Sachen rudimentär drauf habe. Aber das ist wirklich hier noch Anfängerniveau. Ich habe eine laaaaaange Liste, auf der meine To Dos stehen. Damit der Channel das wird, was ich vor meinem inneren Auge sehe und plane. Die wichtigsten und vor allem immer wieder aufploppenden Punkte zur Weiterentwicklung hier mal in Kürze:

Thumbnail Strategie

Gerade sind meine Thumbnails einfach nur Screenshots aus den Videos. Das reicht null aus. Da muss ich eine eigene Optik entwickeln und komplett neue Fotos schießen. Da ich gerade keine Zeit dazu habe, ist es jetzt erstmal, wie es ist. Auch hier gilt: ein Schritt nach dem anderen und bloß nicht verrückt machen.

Social Media Strategie

Eigentlich wollte ich da erstmal die Füße stillhalten. Dann haben mich aber ziemlich viele Leserinnen gefragt, warum ich die Videos nicht poste, sie würden die immer verpassen. Jetzt habe ich mal so halbgar bei Insta ab und zu News gepostet – aber das ist mir alles nicht Fisch oder Fleisch. Da brauche ich einen Plan. Denke, dass ich im Februar ein wenig Zeit freischaufeln und mir Gedanken dazu machen kann.

Pinterest Strategie

Ein Großteil meines Blogtraffics kommt ja über Pinterest. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Pinterest auch als Trafficquelle für meinen YouTube Channel viel bringen wird. Da muss ich jetzt allerdings erst die Thumbnails weiterentwickeln und dann neue Bilder für Pinterest basteln. Und zwar auf Englisch und auf Deutsch und sprachneutral. Ich fang jetzt nicht wieder mit der Zeit an…

Archivierung

Gerade speichere ich zwar alles doppelt ab, aber da muss irgendwie mehr System rein. Auch mit der Musikzuordnung muss ich mir was überlegen. Welche Musik habe ich bei welchem Video verwendet? Und welche Art von Musik passt zu welchem DIY? Aber es geht nicht nur um die Archivierung von Material, sondern auch um das Sortieren eures Feedbacks.

Was hat euch gefallen? Was wünscht ihr euch? Für mich alles Hinweise, wie ich noch mehr Nutzen bieten kann. Muss aber geordnet werden, denn ihr schreibt mir hier in den Kommentaren, auf Insta, auf Facebook, via SMS und in privaten Mails. Äh ja. Genau. Das finde ich ja nie wieder, wenn ich mir da jetzt kein System ausdenke.

Formatentwicklung

Mein erstes YouTube Format sind die Videos mit der Perspektive von oben. Das kriege ich jetzt alleine hin und es ist ein gutes Startformat. Auch da gibt es natürlich Luft nach oben. Und ich freue mich schon auf die Zeit, in der ich den Rest voll draufhabe und an der Formatentwicklung arbeiten kann.

Und falls ihr wissen wollt, wie mein Overall Zeitplan eigentlich aussieht:

Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Lasst mir ruhig einen Kommentar da, falls ihr zu einem bestimmten Thema mehr Infos wollt.

Danke an alle, die eifrig dabei sind, mit mir basteln, zeichnen, lettern und malen. Ich kann mich nur wiederholen – gerade am Anfang ist jedes Foto, das ihr davon macht, für mich einfach ein wunderbares Feedback.

Ganz liebe Grüße und viel Erfolg und Durchhaltevermögen bei was auch immer IHR euch für’s neue Jahr vorgenommen habt.

Eure Svenja

8 Kommentare

  1. Liebe Svenja,
    Wahnsinn ich bekomme Schnappatmung. Das ist echt ein Masterplan!
    Ich guck‘ dir zu, bastel mit und hoffe, dass etwas Spaß und Freude auch dabei ist. Go with the flow.
    Eva

    1. Ja klar, immer wieder in between. Aber die Freude überwiegen wird erst, wenn das Gerüst steht. Am Anfang ist halt die Anstrengung riesig – und das wird ja meist komplett rausgehalten aus Blogs. Deshalb schildere ich das ganz bewusst. Wir kochen alle nur mit Wasser und der Realitätssinn braucht einen Anschub. SO ist das echte Leben, ungefiltert und anstrengend. Und unglaublich lohnenswert.

  2. Ich habe dich gerade zufällig auf YouTube entdeckt und finde es wahnsinn, wie viele Follower du in der kurzen Zeit schon bekommen hast. Respekt!
    Deine Videos finde ich auch super, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass du ja noch nicht wirklich lange dabei bist :)
    Ich werde deine Entwicklung gerne weiterverfolgen!

    1. Oh wie lieb von Dir Ria Marleen, dass Du mir auch hier schreibst. Ja, jetzt muss aber fairerweise auch gesagt werden, dass ich eben schon 10 Jahre blogge und das Veröffentlichen damit schon sehr gewohnt bin. Freue mich, dass Du mich gefunden hast – vielleicht konntest Du im Post ja schon Parallelen entdecken von YouTuber/Blogger zu YouTuber/Blogger ;-) Liebe Grüße, Svenja

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