Nichts kommt, wie man denkt

Gestern hatte ich eine Krise. Gott sei Dank hatte ich sie nicht alleine, sondern zusammen mit Sandra, die mit mir gemeinsam an diesem Blog arbeitet.

Ihr kennt sowas sicher. Plötzlich ist alles zu viel und so konfus. Da hat man Pläne und Ziele und nichts scheint so zu laufen, wie man sich das vorgenommen hat. Das fing schon am Wochenende an – da habe ich dieses Foto aufgenommen, kurz bevor wir zur Fahrradtour aufgebrochen sind:

anders

Idylle pur, oder? Was ihr da nicht seht, ist:

1.) Ich habe ein anderes Fahrrad nehmen müssen, weil Uwes neue moderne Luftpumpe nicht auf Oma Hildes altes Fahrrad passt.

2.) Bei Lissys Liegefahrrad, das ich anstatt dessen benutzt habe, schleifte plötzlich das Vorderrad am Gestänge. Als wir das bemerkt haben mussten wir erstmal jemanden finden, der uns einen 15er Schlüssel leiht.

3.) 100 Meter weiter merken wir, dass das Fahrrad, auf dem Lissy fährt, einen Plattfuß hat.

Im Endeffekt haben wir das dann in unserer alten Siedlung bei Miriam und Philipp untergestellt. Und die haben uns auch ein Handtuch geliehen, damit Lissy bei Uwe hinten auf dem Gepäckträger ein bisschen bequemer sitzen konnte. Bis zum Feringasee und zurück haben wir es also auch so geschafft.

Genauso wie ich so einen Ausflug plane, plane ich eigentlich auch Dinge rund um meinen Blog. Und der hatte dann gestern einen gehörigen Plattfuß. Nicht technisch, da lief alles prima. Aber es ist eben nicht so einfach, einen Blog zu haben, wenn man zeitgleich einen Roman schreibt (oder sollte ich lieber sagen: einen Roman schreiben will?), die Kinder Osterferien haben, das Haus geputzt werden müsste und der Mann an einer wichtigen Präsentation arbeitet und nicht gestört werden kann. Ach ja, und wer mäht eigentlich den Rasen?

You get the picture.

Wie alle Frauen hatten Sandra und ich für dieses Problem nur eine Lösung: (vegane) Kekse.

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Und glaubt es oder nicht: Heute sieht die Welt ganz anders aus. Liegt es daran, dass der blöde Vollmond endlich weg ist? Oder waren wir einfach nur zeitgleich komisch drauf?

Jetzt sehe ich jedenfalls wieder klar und weiß: das nächste Mal, wenn ich das Gefühl habe, dass mein Leben irgendwie zu voll ist und komisch und anstrengend. Dass ich zu wenig Routine habe, zu oft neue Dinge ausprobiere und zu wenig Biss besitze. Wenn ich denke: “Da geht noch mehr” und “Warum kriege NUR ich von ALLEN Menschen auf der Welt das nicht hin?”. Das nächste Mal, wenn ich sowas denke, überspringe ich die Selbstzweifel und gehe gleich zu den Keksen über. Und die spüle ich mit Prosecco runter – am hellichten Tag.

Nichts kommt, wie man denkt. Aber alles, wie es sein soll.

Manchmal ist es einfach nur toll, dieses Ding, was sich Leben nennt.

Eure Svenja

12 Kommentare

    1. Liebe Margita, ich mag sowas gar nicht. Weißt Du, es gibt ganz viele Menschen, die ganz große Probleme haben. Andere Menschen zu dissen beseitigt die aber nicht. Lighten up. It’s just a blog. Deine Svenja

      1. Hey, Kritik ist total OK. Ich habe nur ein Problem mit Trollen. Und die erkenne ich mittlerweile auf den ersten Blick. Und für sowas habe ich echt keine Zeit.

  1. der part mit dem gleich zu den Keksen übergehen gefällt mir am besten, und der prosecco zum runterspülen sowieso. manchmal MUSS das eben mal sein. womit mal wieder bewiesen wäre, dass so futterkram eben doch glücklich macht ;-)
    wie gut dass das tief nun wieder vorbei ist, so tage haben wir doch alle mal!

    1. by the way, oma hildes altes fahrrad sieht verdammt schicki aus! hau die hochmoderne luftpumpe übern jordan und kauf ne alte für oma hildes drahtesel!!!

  2. Liebe Svenja,

    ich proste Dir gerade einfach so mal zu! Das Leben ist bunt und vielfältig und nicht immer so glatt, wie wir es gerne hätten… Ich genieß es gerade wegen der Vielfältigkeit.

    LG Tina

  3. Genau diese normalen, kleinen Problemchen des Alltags können einen manchmal echt den letzten Nerv kosten! Mir geht es auch machmal so und frag mich dann:”Wieso klappt das alles nicht? Bei anderen geht es doch auch!” Und dann unterhält man sich mit den “Anderen” und merkt, dass auch sie oft an den Tücken des Alltags verzweifeln. Sehr beruhigend! :-) Nur das mit den Keksen mache ich leider zu oft und hat mir ordentlich Hüftgold eingebracht. Aaaah, schon wieder eine Tücke des Alltags :-D

  4. Das MUSS das Wetter, der Mond oder wer weiß was gewesen sein. Hatte seit Sonntagabend enbendiese Krise und war OBERGESTRESST. So viel zu tun + so wenig Zeit = alles zu viel!! Schön zu lesen, dass man evtl. doch nicht die Einzige ist… Heute ist’s besser :)

  5. Ich kenne solche Tage auch. Wenn man aus seinem “Konzept” geworfen wird, findet man schlecht oder gar nicht mehr rein. Dann helfen wirklich nur noch Kekse und alles laufen zu lassen und auf den nächsten Tag zu hoffen. Der ist dann – meistens – wieder besser. Außerdem finde ich es eh schwierig, wenn alle daheim sind und keine Verpflichtungen haben, seinen eigenen Vorstellungen nachzukommen. Das geht am besten, wenn man alleine ist und die anderen eine sinnvolle Beschäftigung haben. Immer schön flexibel bleiben und sein Improvisations-Talent und seine Spontaneität unter Beweis stellen. Das können wir dochalle super, oder?? :-)
    LG Eva

  6. Ich lese schon ganz lange auf deiner Seite, und bin gerade so davon begeistert, dass du eben über all diese
    alltäglichen Dinge schreibst. Das ist doch das, was jeden Tag ausmacht und nicht nur die großen Katastrophen.
    Ich hab mich auf jeden Fall in den letzten Tagen auch so gefühlt.

  7. Liebe Svenja,
    danke, dass du dir neben Job, Mann, Kinder und all den schönen anderen Sachen in deinem Leben dir die Zeit nimmst mein/unser andere Leben mit deinem Blog zu bereichern. Dieser Eintrag kam heute genau im richtigen Moment für mich :)
    Weiter so! Schöne Grüße
    Dörte

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