Ihr Lieben,
ich war ja gerade in Berlin und hatte einen Riesenspaß. Denn diese Stadt ist so anders als die, in der ich lebe, dass ich an jeder Ecke überrascht wurde. Da war es kein Problem, sie zu finden: Meine 10 Gründe, Berlin zu lieben.
Grund 1: Es gibt veganes Essen an jeder Ecke. Und wenn man sagt, dass man Veganer ist, fragt kein Mensch “Was kannst Du denn dann überhaupt noch essen?” Anstattdessen beten einem gut gelaunte Kellner herunter, welche Speisen, die hier angeboten werden, für Veganer geeignet sind. Während ich in München in Cafes oft ausgelacht werde, wenn ich frage, ob es auch Sojamilch gibt, wundert man sich in Berlin eher über die Frage – denn es gibt IMMER Sojamilch.
Grund 2: Niemand wundert sich darüber, dass jemand so etwas Antikes wie Schallpatten am Straßenrand verkauft. Denn jeder hat einen Plattenspieler zuhause.
Grund 3: Viele ziemlich coole Blogger wohnen in Berlin. Zum Beispiel Christine von Lilies Diary. Die übrigens gerade über München geschrieben hat. Das KANN doch kein Zufall sein.
Grund 4: Diese Stadt ist voller Botschaften. Hier ein Neon-Sign, dort ein Graffiti, da ein Zettel an einem Ampelpfeiler. Ich fühle mich wohl in einer Stadt, in der sich so viele Menschen mitteilen wollen.
Grund 5: Wenn man in Berlin durch eine Seitenstraße geht gibt es garantiert ein Cafe, in dem man einfach sitzenbleiben muss, weil die Abendsonne lockt.
Grund 6: Am Tag nachdem wir den Titel geholt hatten, hing dieses Bild unserer Jungs in einem Schaufenster eines komplett leeren Ladens. Diese Gesten sind es, die Berlin ausmachen.
Grund 7: Das Essen ist unglaublich gut und unglaublich günstig. Und zwar völlig egal, wo Du bist. Es ist fast unmöglich, mehr als 10 Euro für ein Abendessen auszugeben.
Grund 8: In anderen Städten schmeckt vietnamesischer Pflaumenwein wie Fusel. In Berlin passt er wie die Faust aufs Auge.
Grund 9: Kaum ist es Sommer, hocken alle auf dem Dach. Immer mit Blick auf den Fernsehturm. Und immer ist es interessant, den Menschen neben sich zuzuhören.
Grund 10: Berlin ist romantisch. Da wird gekuschelt und geknutscht. Da werden die Flipflops ausgezogen, die Kissen gemütlich hingerückt und die Füße aufs Polster gestreckt. Und keinen stört’s.
Ich bin mir sicher: da fahre ich bald wieder hin.
Alles Liebe
Eure Svenja
13 Kommentare
Ich liebe Berlin auch. Berlin ist für mich laut und bunt und spannend. Dennoch würde ich nie behaupten, dass JEDER einen Plattenspieler hat, dass das Essen IMMER günstig ist, dass ALLE auf dem Dach hocken, etc. Weshalb diese Übertreibung?
Weil ich drei Tage da bin und glücklich und euphorisch. Und weil ich das in meiner kleinen Ecke des Internets kompromisslos kundtun möchte.
Ja, sehr gerne – und dann klappt es bestimmt auch mal, einen Abend gemeinsam zu verbringen :-)
Grund 11:
Das Klima!
Die Sommer in Berlin und Umgebung sind konstant, trocken und warm die Wolken ziehen gelassen über das Land und werfen hier und da etwas Regen ab. Eher zu wenig als zu viel. Die Winter sind (bis auf den letzten) noch echte Winter.
Grund 12:
Zeitgenössische Musik. Hier findet man in verschiedenen Festivals und Konzerten immer wieder högschde Qualität. Leider wird das ganze für die Ausführenden immer schwieriger, da es finanziell kaum noch machbar ist. (Gilt natürlich auch für alle anderen Musikrichtungen)
Grund 13:
Die Berlinerinnen und Berliner, die meistens keine sind. Wenn man sich neu kennenlernt ist meistens die erste Frage: “Wo kommst Du her?” und die zweite: “Wie lange bist Du schon hier”. Hier geht es ständig rein und raus. Und das bringt immer wieder frischen Wind. Und: das geht schon seit Jahrzehnten so. Meine Urgroßeltern Väter-Großmütterlicherseits kamen in den 20ern aus Worms in die damalige Boomtown, die Urgroßeltern Väter-Väterlicherseits aus Ostpreussen. So lernten meine Großeltern sich hier kennen, mein Vater ist Berliner (seine Verwandtschaft babbelte aber hessisch) – er zog dann später ins Rheinland. So bin ich Rheinländer mit zweiter Heimat Berlin – und vor 8 Jahren “zurückgekommen” und mein Sohn ist auch wieder Berliner – mit Mama von der Küste. Und so geht es immer weiter. …
Grund 14:
Die Geschichte der Stadt zeigt, dass alles, der ganze Scheiß, der passiert, die größten Katastrophen, die unmöglichsten Zustände, von denen man glaubt, sie wären für ewig, irgendwann vorbei gehen und sich zum guten wenden. Die Mauer ist weg. Und genau so werden andere Mauern auch wieder verschwinden.
Och, wie schön. Das war doch mal eine Liebeserklärung an Berlin. :-)
Ich fahre, voraussichtlich, im August wieder hin. Endlich mal im Sommer. Die Schwiegereltern besuchen und endlich mal meine Bootsfahrt auf der Spree machen. :-) Der Hund kommt mit, denn auch das ist in Berlin kein Problem. :-)
Liebe Grüße, Nici
Super – ich bin im August auch da! Vielleicht sehen wir uns ja auf der Spree???
Hallo Svenja,
ich kenne dieses “Berlingefühl” aus der Zeit, in der ich mal dort gewohnt habe (4 Jahre). Seitdem hat sich sicherlich viel verändert dort (ist schon etwa 10 Jahre her), und ich war auch lange nicht mehr dort, aber deine Beschreibungen lassen in mir diese Gefühl wieder aufleben… DANKE! (allerdings muss ich es doch sagen: es ist immer etwas anderes dort zu leben als wenn man die Stadt nur für ein paar Tage besucht…Aber damals, als Single und ungebunden, war es schon eine geile Zeit ;-), die ich auf keinen Fall missen möchte) LG, Martina aus dem hohen Norden
Hallo Svenja,
vielen Dank für diesen schönen Beitrag. Das sieht ja nach einem gelungenen Wochenende aus.
Als Stadtrand-Wahlberlinerin würde ich mich über deine Erfahrungen und Tipps zu besonders leckeren, veganen Restaurants, Cafés (wo hast du zB das tolle Dachterassenbild aufgenommen?) freuen. Dann schwinge ich meinen Hinter hoffentlich auch mal wieder in richtung “pulsierende City!” ;-)
Liebe Grüße
Sonja
Ich war vegan nur im Kopps unterwegs. Aber in der Mulackstraße gibt es diesen winzigen Asiaten (Manngo – wenn Du einen Platz an der Sonne willst, sei vor 19:00 da) und die Glücksrollen (3,50) mit Tofu sind richtig gut (frag nach einem Dip ohne Fischsauce – die gibt es auch!) Die braten den Tofu ziemlich genial an – am zweiten Tag hatte ich ein Curry mit Tofu, dass den Namen ECHT verdient. Die Dachterrasse ist genialerweise 2 Minuten davon entfernt. Oben auf dem Hotel Amano in der Auguststraße – auch hier vor 20 Uhr da sein, damit Du einen der begehrten Plätze an der Wand (mit anlehnen) bekommst. Und: vorher Pipi machen gehen, denn die Toiletten sind im Erdgeschoss.
Bei Punkt 7 bin ich nicht bei Dir. Nirgends gibt es so schlechtes Essen, wie in Berlin. Das ist sicher auch den Preisen geschuldet. Finde z.B. mal ne wirklich geile Pizza in Berlin. Wird schwierig. Klar, 3,90-Pizza gibts ab jeder Ecke. Aber die schmeckt dann auch so. Kann man mal essen, aber irgendwann gelüstet es einem dann mal wieder nach ner richtig guten Pizza. Gleiches gilt für Döner, Burger, Cocktails, Indisch, Griechisch, etc. Ja, es gibt kulinarische Highlights, aber die muss man erstmal finden. Gefühlt 75% des Angebotes ist Billigfraß in Berlin.
ECHT? Ich war in Mitte und jeder noch so schäbig wirkende Asialaden hatte UNGLAUBLICh gutes Essen. Hatte ich jetzt echt nur GLÜCK?
wo hast du denn das leckere sushi gegessen?
Das war der Laden direkt neben meinem Hotel – und das war das amano in Berlin Mitte.