Ihr Lieben,
der Mai ist wie geplant voller Dinge, die nicht wirklich zusammenpassen, aber die erledigt werden müssen. Deshalb ist es auch so still hier – denn Alltag ist nicht unterhaltsam.
Doch gerade wenn ich viele Alltagsdinge abarbeite, fliegen meine Gedanken manchmal zu far away places. Zu längst vergangenen Zeiten, in denen ich intensive Gefühle hatte. Und während ich im echten Leben meinen Sohn beim Gymnasium anmelde, ein Wochenende meine beste Freundin samt Familie zu Gast habe und die Texte für meine neue Businesswebsite schreibe, dachte ich an folgenden speziellen Moment.
Januar 2003. Ich war knapp einen Monat mit meinem heutigen Mann Uwe zusammen, als er in Köln, in seinem kleinen Laden in Nippes ein Seminar gibt. Crashkurs Drehbuch heißt es.
Knapp 20 Menschen haben sich angemeldet, alle mit der Idee, ein Drehbuch zu schreiben. Und ich, die sich zwar mit 26 einmal halbherzig bei der Drehbuchwerkstatt München beworben hat. Aber wie das eben so ist, wenn man etwas halbherzig tut: Es klappt nicht.
Uwe bringt uns in dem zweitägigen Seminar bei, wie man ein Drehbuch entwickelt. Wie man eine Story, Charaktere, Situationen und Szenen schreibt. Manche der Teilnehmer haben schon ein fertiges Drehbuch zuhause liegen und wollen es überarbeiten, manche haben nur eine grobe Idee.
Alle Teilnehmer haben sich angemeldet – nur ich komme als einzige zu diesem Seminar wie die Jungfrau zum Kinde. Einfach weil ich einen Monat vorher mit Uwe zusammengekommen bin. Aber: Auch ich habe eine Idee für eine Geschichte im Kopf, schon seit ein paar Jahren. Plötzlich, beim Staubsaugen, war sie da. Und sie war so gut, dass ich den Staubsauger ausstellte und die Idee auf ein Post-it schrieb. Was irgendwie sinnbildlich zu verstehen ist, denn es war eine Idee, die bei mir blieb. Die irgendwie klebte. An mir.
Als ich da also nun saß, in dem Seminar, sagte Uwe: “Und nach dem, was ihr jetzt gelernt habt, möchte ich, dass ihr EINE Idee, die ihr für ein High Concept haltet, mal nach diesem Muster als kurze Outline aufschreibt.”
Schon begannen alle eifrig zu schreiben. Auch ich. Ich setzte meinen Stift aufs Papier. Ohne nachzudenken und weil alles einfach aus mir herausfloss, schrieb ich das Expose meiner Idee auf.
Dann kam die Auflösungsrunde. Alle durften IHRE Geschichte vorlesen. Und ich las meine vor. Und ich glaube ich habe irgendwo auf meinem Blog schon einmal geschrieben, was dann geschah. Aber nicht wirklich so, dass ihr verstehen konntet, was das für mich bedeutet hat.
Ich las meine Geschichte vor und es war absolute Stille im Raum. Nicht irgendeine Stille, sondern fassungslose Stille.
Stille in der Art, wie sie manchmal bei American Idol entsteht, für diese 3 Sekunden nachdem jemand den besten Auftritt seines Lebens hingelegt hat. Etwas, dass das Publikum so berührt, dass es einen Moment braucht, das Zauberhafte und Magische zu begreifen bevor es aufwacht und sich erinnert, was man jetzt eigentlich tun müsste. Nämlich applaudieren.
In dem Moment habe ich das erste Mal so wirklich begriffen: Ich kann was, was andere nicht können.
Diese Stille nach einer kreativen Leistung, DAS war einer der vier schönsten Momente meines Lebens. Es ist GENAU das gleiche Gefühl, das ich hatte, als ich meine Kinder das erste Mal im Arm hielt. Und kurz bevor mein Mann mich fragte, ob ich ihn heirate. Da war auch so eine Stille. Weil ich wusste, wie groß das ist, was jetzt gleich kommt.
Die Stille ist die Anerkennung anderer oder von mir selbst, dass ich etwas GROSSARTIGES vollbringen und erkennen kann. Etwas, das vor mir niemand geschafft hat. Und auch nach mir so wie ich es kann niemand zustande bringen wird. Es ist das Gefühl von absoluter Einzigartigkeit gekoppelt mit dem Gefühl so intensiv lebendig zu sein wie noch nie zuvor.
Es ist das Gefühl, was ich in jeder Sekunde meines Lebens haben möchte und wenn es so wäre, diesen Zustand wahrscheinlich kaum ertragen könnte. Es ist so groß, weil es so selten ist. Weil ich darauf hinarbeiten muss. Stunden meines Lebens, meines Seins, meines Wissens und meiner Gefühle hineinstecke. Weil ich es nur mit jeder Menge Höhen und Tiefen, mit Alltag und Disziplin erreichen kann.
Aber dann meine Lieben. Dann kommt er irgendwann.
Dieser eine Moment bei dem ich die Arme öffne, das Herz öffne und mich komplett in das Gefühl fallen lasse, voller Liebe zu sein.
Denn um nichts anderes geht es in diesem Moment, als darum mit dem, was mein Innerstes Mensch-sein ausmacht zu lieben und geliebt zu werden.
Je älter ich werde, desto klarer wird mir: Diese Momente sind nicht so selten. Manchmal erlebe ich sie als Anflug, aber dann huschen sie wieder weg. In einem Vortrag oder am Ende eines Vortrags der wirklich gut läuft und wo die Emotionen im Raum passen. Wenn ich mit einem einzelnen Mensch spreche und ihm etwas mitgeben kann. Wenn ich mit meiner Familie zusammen bin und sehe, wie die Fackel der Gene und das Licht der Talente weitergetragen wird.
Besonders meine Kinder haben mir viel darüber beigebracht, wie übermächtige Momente und das kleine Glück zusammenhängen. Manchmal reicht es, sich im Ruderboot auf der von der Sonne gewärmten Plastikbank wie eine Katze zusammenzurollen, die Augen zu schließen und den Fahrtwind zu genießen.
Oft bin ich noch nicht so gut darin, diese flüchtigen Momente zu erkennen. Eben weil sie nicht diesen AWWWWWWWW Faktor haben, also nicht in dem Maß. Aber ich verstehe immer besser: Wie groß ich Momente mache, hat einzig und allein mit meiner Offenheit zu tun. Damit, dass ich das Große begriffen habe und im Kleinen wiedererkenne.
Es ist der einzigartige Sonnenaufgang, die perfekte Yogastunde, der Moment im Liegestuhl mit einem Weißwein in der Hand. Es ist der Flow, wenn ich male oder schreibe oder Gemüse schneide. Der Moment, wenn meine Tochter sieht, dass ich sie nach der Schule überraschend abhole und ihr Gesicht aufleuchtet. Der Moment, wenn ich meinen Mann via Facetime anrufe und er sich freut, mich zu sehen und seine Augen glänzen. Es ist der Geruch meines Sohnes, wenn ich mich abends noch einmal an ihn kuschel und ihm Gute Nacht sage.
Nicht jeder kann ein Solo im Ballett tanzen. Sich mit der letzten Kraft seiner Zehen abdrücken zu einem perfekten Sprung, im Spagat, mit einer Körsperspannung, wie sie im Lehrbuch steht. Nicht jeder kann auf einer Bühne stehen, eine Vorstellung liefern oder eine Geschichte schreiben, bei der den Zuschauern der Unterkiefer runterklappt. Nicht jeder kann Kinder kriegen und nicht jeder kann in einer Familie leben.
Aber jeder, jeder der genau hinsieht, kann in seinem eigenen Leben solche Momente entdecken.
Sie bemerken, sie ins weit offene Herz lassen und dort für immer bewahren. Ich bin mir sicher: Je mehr wir davon sammeln, umso mehr kommen ganz von selbst dazu. Einfach weil wir immer bereiter werden, sie zu erkennen.
In diesem Sinne wünsche ich euch einen wunderschönen Tag
Eure Svenja
37 Kommentare
Danke! Du schreibst so schön in letzter Zeit. Das macht mich alles sehr nachdenklich, im positiven Sinne und bestärkt mich nur darin, das Leben zu genießen, die kleinen Momente zu sehen und meine Sicht der Dinge so zu leben, wie ich es für richtig halten. Auch wenn andere mich dann komisch finden. Ich bin halt so. Ende ???????? Liebe Grüße Nicole
Ich bin auch so (komisch) ;-) Hauptsache wir sind glücklich damit. Freu mich, dass ich Dich mit meinen Texten auf Deinem Weg ein bisschen bestärken kann. Alles Liebe, Svenja
Liebe Svenja, genau das ist es, wir haben so viel um uns rum und warten so angespannt auf das ganz Große, dass wir viel zu häufig übersehen, dass wir mitten in wunderbaren Momenten und Eindrücken schwimmen. Dass die ganz vielen Dinge, die um uns rum sind so großartig sind, dass wir eigentlich nur dankbar und still sein müssten. Wenn wir es schaffen nur kurz ganz still im “Jetzt und Hier” zu sein, dann werden wir die perfekten Momente spüren und erkennen. In diesem Sinne ein Wochenende der wundervollen Momente.
Liebste Grüße Astrid
Danke für Deinen Denkanstoß, die kleinen Dinge zu genießen!! Du hast so recht, aber wenn man immer nur von einem Termin zum nächsten hetzt, verliert man den Blick dafür leicht.
Aber auch deswegen lese ich hier so gerne, toll und danke für Deine Inspiration.
So, und jetzt schnell weiterarbeiten :-))
Herzliche Grüße, Sabine
Hachz Svenja… und wieder ein Text von Dir den ich aufsauge und immer wieder JA denke. Ich mag den Weg, den du gerade gehst…und deine Art zu schreiben nimmt mich immer wieder mit…motiviert, regt an, fühlt sich echt an und ist einfach toll…aber dass habe ich Dir ja schon mal gesagt … XO emma
Ach wie lieb von Dir Emma. Habe ja Dienstag die Augen riesig aufgerissen und bin extra 15 Minuten eher zum Breakdance und dann wart ihr gar nicht da. Doch mal auf einen Kaffee beim Edeka an der Ecke???
ich weiß Tini und ich haben quasi wegen Arbeitsüberlastung geschwänzt. Ich fliege morgen nach Spanien..familiennotfall…musste viel wegorganisieren… apropos Kaffee…fahr einfach 2 min weiter zu mir..da ist es netter… ;))) bis hoffentlich ganz ganz bald…
Ich stimme in allem zu – nur in einem nicht. Jeder kann so reden lernen, dass diese besondere, atmenlose, alles aufnehmende Stille entsteht. Ich habe das mit den unterschiedlichsten RednerInnen erlebt. Wenn sie sich öffnen, sich dem Thema hingeben, sich selbst vergessen und ihr Publikum schätzen, dann ist das für jeden möglich. Der Weg muss nicht einmal besonders weit sein.
Ich finde es sehr schade, dass so viele noch immer glauben, dass Reden nichts für jeden sei. Einige der besten Reden, die mir je gehalten wurden, hatten Redeangst als Thema….
Oh, nein, da gebe ich Dir vollkommen Recht. Mit “nicht jeder kann” meine ich nicht, dass nicht jeder Mensch was Interessantes zu sagen hat oder die Fähigkeiten entwickeln kann, vor Menschen zu reden, wenn er gefördert wird. Aber zu erleben, was Storytelling, also mündliches Erzählen wirklich bedeuten kann, das ist ein ganz anderes Thema (und definitiv ca. 80 Posts wert). In der Aufzählung wollte ich nur sagen: Auch wenn meine Beispiele in dem Post nichts für euch sind, weil ihr euch vielleicht gerade damit nicht wohlfühlt, kann es trotzdem diese Momente für euch geben. Ich finde es nämlich immer so schade, wenn wir die Dinge nicht übertragen. Ich bin doch ein großer Fan von: Wir sind alle gleich. Und wenn dann jemand meinen Post nicht liest oder die Message nicht mitnimmt, nur weil ER oder SIE eben nicht gerne vor Gruppen spricht oder keine Kinder hat oder nicht gerne schreibt, sondern lieber reitet – dann finde ich das schade. Alles Liebe, Svenja
Liebe Svenja, was für ein schöner Post! Ich hatte letzten Sonntag einen perfekten Moment: Wir hatten morgens ein 20 minütiges Stück gezeigt, dass ich inszeniert und mit geschrieben hatte. Ich war aufgeregt, die (Laien) Darsteller waren großartig und ich habe viel Lob für meine Arbeit bekommen. Anschließend war ich 5 Kilometer laufen. Mein Mann hat mir in der Zeit ein Mittagessen bereitet und als wir dann frisch geduscht in unserem Garten in der Sonne saßen, nach getaner Arbeit, das war ein perfekter Moment <3 Let it FLOW und sonnige Grüße von Nina
Nina, Du weißt gar nicht wie ich mich über so eine Flowbeschreibung von Dir freue. #yougogirl
Du hast mich wieder einmal total erreicht und berührt. Das Leben ist schön und mit deinem Texten noch ein bisschen schöner!
<3 DANKE!!!
Ich erfahre, immer wieder, wenn ich “wahrhaftig” bin, habe ich auch diese “Momente”. Egal ob ich in einer Sitzung bin, ein Gespräch führe oder, da merke ich es ganz besonders, einen Sterbenden begleite.
Oh Gaby, das glaube ich total. Es sind diese monumentalen Momente, in denen man ganz bei sich ist. Und von denen ausgehend kann man dann das Große im Kleinen erkennen. Toll, dass Du für Menschen da bist.
Vor einiger Zeit habe ich deinen Blog entdeckt und muss ehrlich sagen….das muss Fügung sein. Nachdem ich dachte, das bin ich, stelle ich nun mit fast 50 fest, dass mir das, was ich draus mache, gar nicht reicht und nicht erfüllt. Also bin ich auf dem Weg, den für mich richtigen Plan zu finden und merke dank deines Beitrages heute, dass man vor lauter Suchen die wirklichen Highlights des Lebens nicht übersehen darf. Ich freue mich jetzt schon, dich weiter zu begleiten und deine Anregungen für mich mitzunehmen. Danke!
Ja, ich glaube auch: Unsere Themen haben viel damit zu tun, dass die sehr hektischen Jahre etwas vorüber sind – und wir mal wieder dran sind. Also nicht wir in einer Rolle als Mutter oder Versorgerin oder Geldranschafferin – sondern wir als Menschen. Tut verdammt gut, oder? Mal wieder mehr Zeit zum Nachdenken zu haben ;-)
Oh wie schön wieder mal von dir zu hören! Und dann so ein berührender Post! Ich freue mich jedes mal wie ein kleiner Schneekönig, wenn es von dir etwas neues zu lesen gibt. Dann zelebriere ich diesen Moment des Lesens richtig mit einem Päuschen vom Alltag. Mit dem worüber du schreibst und vor allem wie du es schreibst, holst du mich ab und nimmst mich mit wie eine echte Freundin.
An der Grundschule meines Sohnes gebe ich ehrenamtlich Bastel-AGs. Gestern lagen auf dem Lehrerpult ein kleines Wiesensträußchen und ein Zettel mit der Botschaft: “Für die beste AG Leiterin”. Das war so ein schöner Glücks-Moment, der mein Herz hüpfen lies …
Auch ich versuche immer mehr die kleinen Glücks-Momente des Alltags immer bewusster wahrzunehmen denn das ist so bereichernd.
In diesem Moment malt mein Sohn ein Bild und summt dabei vor sich hin – ihm dabei zuzuhören ist Balsam für die Seele. Es ist so wahr: *little things are magic*
Wie schön, dass es dich gibt, liebe Svenja!
Hab noch einen schönen Tag, heike
Ach Heike. Und DAS war jetzt für mich ein Magic Moment. Da gibt es jemanden, der sich freut, wenn ich was schreibe. Und der dafür eine kleine Pause einlegt. Wow. Das ist stark und berührt mich. Danke Dir!
Mir laufen die Tränen – und ich frage mich warum…
Vielleicht weil Dein Leben SO VIEL SCHÖNER ist, als Du gerade dachtest. Oder weil Du Dir einfach schon immer bewusst warst, wie gut es Dir geht ;-) Egal – freiweinen ist immer gut. Mach ich auch oft – und freue mich, dass ich Dich mit meinen Worten erreicht habe.
Liebe Svenja, ich lese Deinen Blog so gerne, weil Du so viel Eigeninitiative an den Tag legst und mir persönlich das eine Weile völlig fehlte und mich dann unglaublich motiviert hat. Dadurch habe ich für mich festgestellt, dass das “einfach machen” & Ideen umsetzen etc viele Glücksmomente beschert, die MIR etwas bedeuten und mich ausfüllen, das muss dann nicht mal durch die Reaktion anderer sein. Außerdem ging es mir ein paar Jahre gesundheitlich wirklich schlecht , das hat mich sehr bescheiden gemacht – meine perfekten Momente sind tatsächlich meist die Alltäglichen, die Du beschreibst:. I can totally relate to that sozusagen: der Kuschler mit dem Kind vorm Einschlafen, der Fliederduft im Garten bei einer Tasse Tee auf der Terasse, das gemütliche Frühstück am WE mit der Familie. Uns geht es so gut, wie schön wenn man das so zu schätzen weiß! Ich wünsch Dir noch ganz viele große und kleine Glückmomente!
Die wünsche ich Dir auch, die vielen Glücksmomente. Ich kann gut verstehen, dass so etwas wie eine Krankheit bescheiden macht und die Sicht auf Dinge komplett verändert. Die Reaktion anderer wird immer unwichtiger, je älter man wird, oder? Das ist ein Riesenvorteil, weil man viele Dinge ganz angstfrei angehen kann und plötzlich ganz andere Ergebnisse erzielt. Auch wenn “einfach machen” eben oft nicht einfach scheint – aber tatsächlich nur, bis man es dann macht. Wie gut, dass wir immer wieder aus der Comfort Zone raus und in neue Erfahrungswelten rein können. Wir müssen nur wollen ;-) Ganz liebe Grüße – und ich bin froh zu hören, dass es Dir offensichtlich wieder gut geht!
Dein heutiger Post berührt mich mal wieder sehr, liebe Svenja. Wunderbar wie es häufig erscheint, als würde das eigene diffuse Gefühlsknäuel von dir in klare Worte gegossen. Ich komme immer wieder zum Lesen und “Auftanken” hierher, und die Tiefe deiner Beiträge beeindruckt mich nachhaltig.
Danke Anne. Deine Worte freuen mich sehr. Dafür mache ich das alles und wenn es mir nur bei EINEM Menschen gelingt, bin ich sehr dankbar.
“Ich las meine Geschichte vor und es war absolute Stille im Raum. Nicht irgendeine Stille, sondern fassungslose Stille.
Stille in der Art, wie sie manchmal bei American Idol entsteht, für diese 3 Sekunden nachdem jemand den besten Auftritt seines Lebens hingelegt hat. Etwas, dass das Publikum so berührt, dass es einen Moment braucht, das Zauberhafte und Magische zu begreifen bevor es aufwacht und sich erinnert, was man jetzt eigentlich tun müsste. Nämlich applaudieren.”
Also, ich finde, dieser Eigenlob macht dich unsympathisch.klar kann man stolz sein auf seine Leistung, aber du bist ja ergriffen vor Ehrfurcht vor dir selbst…
Interessant wie Du das siehst – als einzige oder einziger aller, die einen Kommentar hinterlassen haben. Aber manchmal ist es genau so eine Einstellung wie Deine, die Dich persönlich dann wieder an einen Punkt bringt einen Magic Moment erleben zu können.
#innenarchitekt – Ich bin mir auch sicher: Jeder Text, der einen dazu veranlasst, einen Kommentar zu hinterlassen, macht irgendwas mit einem. Auch wenn ich – je länger ich blogge – immer weniger Lust habe, anonyme Kommentare freizuschalten, in denen ich komplett anders interpretiert werde. Aber dann denke ich wieder: Wer weiß, wofür so eine Diskussion gut ist. Da saß auch nur ein Mensch am Ende, den meine Worte getriggert haben – in welche Richtung auch immer. Da bin ich – bis auf das Anonyme – voll Namaste.
Lieber Gast, ich war nicht ergriffen von meiner Geschichte. Sondern ergriffen von der Ergriffenheit der anderen, weil es ein wunderschönes Gefühl war, so etwas mit meinen Worten auslösen zu können. Seitdem habe ich das noch oft erlebt: Dass ich Gefühle mit meinen Worten auslöse. Und jedesmal berührt mich das. Das hat ehrlich gesagt ganz wenig mit Eigenlob und ganz viel damit zu tun, dass ich eben genau weiß, dass da was Göttlches drinsteckt und eine universelle Wahrheit. Und nicht nur mein: Ich hänge Wörter aneinander. Was ich immer ganz schade finde – dass ich bei so einem Kommentar schon von Vornherein weiß, dass er anonym hinterlassen wird. #openyourheart
Komisch wie unterschiedlich man lesen kann…
Als Eigenlob habe ich das überhaupt nicht gesehen, vielleicht habe ich es aber auch falsch verstanden ;)
Ich habe mich beim Lesen eher gefreut, dass Du diesen Moment in Deinem Leben erleben duftest, es gibt nicht schöneres, als festzustellen, dass man etwas kann, was andere nicht können.
Und das wirklich in keinerlei Wiese überheblich festzustellen und sich als etwas “besseres” zu sehen, sondern im Gegenteil mit seinem “Talent” anderen etwas zu geben.
Ich freue mich darüber, ganz ohne Neid :)
So war es auch gemeint. Ein Talent ist mehr als man selbst, es ist was Geschenktes und was Universales. Damit andere zu berühren ist so viel mehr als sich selbst auf die Schulter zu klopfen. Aber jeder darf sich aus meinen Texten nehmen, was er möchte und reflektieren, wie er es empfindet. Ich habe gelernt, nur das Positive mitzunehmen, weil mich das auf meinen Weg bringt und mich weiterträgt. Danke Svea.
Hach Du liebe liebe Svenja, manchmal bringt ich irgendwas dazu, einen Text nicht am Tag der Erscheinung zu lesen – manchmal muss der Moment passen. Gerade hat es so sehr gepasst. Mit Sonne im Herzen fahre ich auf der patschnassen Autobahn (der Mann fährt) und verliere mich nun in meinen Gedanken. Macbook zu genau wie die Augen – nicht alles muss man notieren, manchmal darf man auch einfach seinen Gedanken nachhängen.
Und Du hast viel Bewegt mit Deiner offenen Art und damit meine ich lange nicht allein Dein Wissen welches Du mit uns geteilt hast, sondern das Gefühl, das ich dabei spürte, als Du mit offenen Armen auf mich zukamst. Das Gefühl das ich wer bin . das ich Jessi bin und das ich genau so eine Kallerfrau sein kann wie Du, wenn ich es annehme und wenn ich es zulasse – ich werde es zulassen und sprühe vor Inspiration. DU Knallerfrau. Danke, das wollte ich Dir schon seit Wochen sagen, aber manchmal, da braucht es den richtigen Moment. So und nun schicke ich das Fangirl nach Hause und begegne Dir nur noch auf Augenhöhe, als Knallerfrau!
Drück Dich!
JesSi Ca
Das Fangirl, das hast nur Du gesehen (und by the way: das gibt es gar nicht). Es gibt nur die Frau, die für das einsteht, was sie kann, was sie will und wer sie ist. Wenn irgendwo Augenhöhe angebracht ist, dann doch bitte hier #iseeyou #igetyou #metoo
Manchmal brauch ich wohl einen kleinen Schubs oder eine Umarmung. Ich nehme beides und freu mich. #iseeyou #igetyou #metoo
Svenja, ich hatte deinen Blog nicht mehr abonniert, weil es mir teilweise zu sehr in die Richtung “Seht was ich alles mache” “Ja, ich hab ein geiles Leben” oder “Kinder, Sport, Schreiben – bei mir geht alles auf” ging. Klar, niemand weiß, wie du manche Dinge genau meinst, aber für mich (und ich las seit Jahren mit!) hörte sich manches einfach besserwisserisch an. Aber – wie du immer wieder sagst – dein Blog, deine Regeln. Also hab ich mal ein Weilchen nicht mitgelesen. Dieser Text aber, den ich jetzt eher zufällig gelesen hab, der hat mich wieder sehr berührt und ich bin ab jetzt wieder dabei! :) :) :)
Liebe Anna, hahaha, jetzt musste ich lachen. Weil ich seit Jahren versuche, das zu machen, was ich wirklich machen will, aber vom Blog und den Lesern und tausend Dingen immer wieder in eine andere Richtung gezogen wurde. So ist das: Außenwirkung und Realität haben nicht immer miteinander zu tun. Ich bin sowas von work in progress und weit entfernt von “Hier ist immer alles geil – ich hab’s voll im Griff” – mehr geht gar nicht. Jedenfalls glaube ich ja immer, dass alle Beziehungen ihre Wellen haben und das Leben im Fluss ist und freue mich umso mehr, wenn ich jetzt mal wieder Deinen Nerv getroffen habe. Und noch mehr freu ich mich über Deinen ehrlichen Kommentar! DANKE! Das bedeutet mir viel. Svenja
Also liebe Svenja – du sprichst mir so aus dem Herzen…..Ich “lerne”gerade auch mit voller Wucht diese Momente zu erkennen und zu schätzen – ich liebe diesen Text – danke fürs in Wortefassen…