Was ich will

Ihr Lieben,

Heureka. Ich habe nun ein paar Tage nachgedacht und gegrübelt und überlegt, was es ist, das mich so müde macht. Warum mich einige Sachen in letzter Zeit a) so triggern, b) so verwundern und tatsächlich c) auch schwächen.  Und nein, das wird überhaupt keine Jammerkolumne, sondern im Gegenteil – ein sehr tatkräftiger “Das will ich so nicht in meinem Leben” und “Wenn es euch genauso geht, dann findet ihr hier vielleicht Anregungen” Post.

Was ich will

Erst einmal: Was ich privat will, weiß ich genau. Ich möchte frei leben und Dinge machen, die mir gut tun. Malen und Yoga gehören dazu. Quality time mit meiner Familie.

Genauso möchte ich Zeit haben, um zu schreiben (viel mehr und über so viele Themen), zu lesen und zu denken. Ich brauche dafür Platz, einen geschützten Raum. Zeit, die ich in meinem Kalender blocke, ohne dass sie sich anfühlt, wie noch ein To do. Denn tatsächlich ist es eine Belohnung, ein Luxus und etwas, was meine Sinne wieder weckt und meinen Puls zum Schlagen bringt. Ganz ohne mich künstlich anzutreiben, nur aus der Begeisterung heraus.

Auch beruflich bin ich klar: Ich möchte meine Learnings aus 11 Jahren Bloggen und 15 Jahren Familienlieben weitergeben. In Videos und in Texten. Dafür möchte ich meine Plattformen (egal ob Blog oder Social Media) stabil aufstellen. Aber was heißt das genau, stabil aufstellen? Jedenfalls nicht, dass ich meine “Message” nach außen trage und nach dem Motto “feed the machine” dauernd alles befülle. Ehrlich? Das geht mir total auf den Sack. Wer so redet, hat nichts begriffen.

Ich möchte mir Zeit nehmen, darüber nachzudenken, wie ich das tue. Zeit haben, Eigenheiten auszubauen und meine Sprache und meine Themen so weiterzuentwickeln, dass sie noch mehr Menschen erreichen, weil sie noch mehr Nutzen bieten. Zeit haben, Produkte zu verbessern und zu erfinden. Etwas zu entwickeln, das die Welt braucht.

Was ich nicht (mehr) will

Mails bekommen, in denen Menschen ihre Probleme zu meinen machen. In denen ich tolle “Opportunities” angeboten bekomme, die eigentlich nur bedeuten, dass ich Zeit und Innovationskraft umsonst hergebe. Ich möchte keine Interviews geben, weil irgend jemand keinen Text schreiben will, aber sich durch meine Inhalte Traffic erhofft. Ich möchte keine Telefonate führen, in denen mir Zeit gestohlen wird, weil mein Gegenüber sich nicht die Mühe macht, nachzudenken. Ich möchte nicht in Vorträgen sitzen und denken “Alles heiße Luft”. Ich möchte nicht auf Facebook von immer wieder den gleichen Menschen lesen, die jammern, anstatt was zu ändern.

Ganz klar: mit zunehmender Bekanntheit und zunehmenden Speaking Jobs steigt auch die Reichweite. Was so schleichend kam, dass ich es nicht bemerkt habe: auch die Anzahl der Trittbrettfahrer und Abgreifer ist gestiegen. Und zwar mehr als relativ.

Ich aber kann mich nur gut fühlen, produktiv und kreativ sein, wenn ich mich davon komplett freimache.

Auch wenn die Zeiten so sein mögen, bei mir herrschen alte Werte. Ich bleibe mir treu. Ich bleibe bei mir. Um Ostern nehme ich mir nun frei und wir fahren weg, um durchzuatmen. Danach starte ich frisch in eine Zeit mit vielen JAs zu euch und zu mir. Und vielen NEINs zu Menschen und Energien, die nicht zu mir passen. Ich habe tolle Ideen, die jetzt noch ein bisschen reifen dürfen.

Ich mag mich fühlen, selbst entscheiden und voll da sein.

Habt ein schönes Osterfest und legt das Handy mal weg. Ihr seid viel interessanter, als alles, was es da zu sehen gibt.

In diesem Sinne,

Eure Svenja

16 Kommentare

  1. Liebe Svenja,
    Danke für diesen Text. Er war inspirierend und hat mich bestätigt.
    Deine Aufforderung am Schluss ist wirklich wichtig und die muss ich mir immer direkt vor Augen führen: Handy weg. Das ist gar nicht so einfach und doch so wichtig.
    Ich freue mich schon sehr darauf, deine neuen Entwicklungen zu verfolgen. Es klingt spannend. Für mich ist auch das wichtigste, sich treu zu bleiben. Toll, dass du das machst. In der heutigen Zeit scheint das überhaupt nicht einfach zu sein. Immer mehr Follower und Traffic zu kriegen ist nicht alles, wenn man sich dafür selbst verraten muss. Und das scheint aktuell der leichteste Weg zu sein. Das ist aber nicht meiner. Du bestärkst mich dran zu bleiben und mir treu zu sein.
    Gezielt mehr Zeit zum schreiben und recherchieren einzuplanen, nehme ich ebenfalls mit. Das liebe ich sehr und ich habe so viele spannende Themen im Kopf. Das gehe ich also als nächstes an.
    Bleib so wie du bist.
    Liebe Grüße
    Yvonne

    1. Ja, sich treu bleiben ist das Wichtigste. Schließlich müssen wir noch ganz lange mit uns selbst auskommen. Da ist es wichtig, sich leiden zu können. Hau rein mit Deinen Themen und Ideen. Ich feuere Dich von hier aus an. Svenja

  2. Perfekt!
    Was ich an Dir total mag ist deine Klarheit und deine Ehrlichkeit zu Dir selbst.
    Auch “Das mach ich jetzt! und dann sehe ich schon was passiert!”
    Davon sollten sich viele ein Beispiel abschauen, aber nicht genau nachmachen, das kapieren viele nicht ;-)
    Liebe Grüße
    Martina

    (Ich bin immer viel zu feige, jemand auch nur eine Sekunde zu rauben zB für ein Selfie…ach doof)

    1. HAHAHA, also MICH kannst Du jederzeit fragen wegen eines Selfies ;-))) Ja genau, es geht nicht ums Nachmachen, sondern darum, alles zu nehmen, was einen inspiriert und daraus was Tolles, Eigenes zu bauen. So mache ich es auch. Mei und ausprobieren hat doch noch niemandem geschadet, wenn man hinfällt steht man halt wiede rauf. Das wird. Danke für Deine lieben Worte und auf bald. Svenja

  3. Ach Svenja, von Deiner Sorte sollte es viel mehr in diesem Internetz geben (und auch im echten Leben natürlich <3) Du machst das alles so toll und so vernünftig!

    1. Ach Danke Dir. Ich mag einfach MEHR Ich werden, je älter ich werde. Nicht weniger. Und auch wenn das System sich gerade anders entwickelt, ich glaube daran, dass das Echte am Ende überlebt und zählt. Ihr macht mit Edition Eltern ja auch den Schwenk in Richtung nachhaltig und miteinander. Super ist das.

  4. Ach meine Süße, ich lese dich so gerne! Das klingt alles so wunderbar gesund und richtig für dich. Den letzten Satz finde ich so stark, den müsstest du eigentlich auf eine Quote Card schreiben. LIEBE und beste Erholung. Ich umarme dich.

  5. Liebe Svenja ich kenne dich ja erst seit dem Eltern Treffen in Hamburg, vorher war ich Stille Leserin und jetzt muss ich mich mal zu Wort melden!
    Also, niemand kann das, was du machst annähernd so gut und nachvollziehbar darlegen. Deswegen gehe ich davon aus, dass Trittbrettfahrer sich nicht wirklich glücklich machen, indem sie versuchen etwas abzukupfern. Du bist unersetzbar, unentbehrlich und ein riesen Schatz für alle, die dir folgen. Danke für alles und ja, die Idee mit dem Loslassen klingt vernünftig, wenn das mit dem Universum wirklich so funktionieren sollte wie man immer liest???? LG Mira

    1. Oh Mann Mira. Was schreibst Du denn da? Ich bin so ins Herz getroffen von Deinen Worten und richtig durchgeschüttelt. Danke dafür, dass Du mich siehst, wie ich gerne wäre und sicher nicht immer bin. Aber wenn nur einer so wie Du sieht, was ich versuche zu tun, dann ist es alle Mühen wert. Tausend Dank für diesen wahnsinnig lieben und für mich ganz arg wertvollen Kommentar. Deine Svenja

  6. Ich lese deine Texte so gerne und kann dich total verstehen! Mir raubt das “Überall-dabei-sein” auch enorm viel Energie. Du erinnerst mich immer wieder daran, dass man das machen sollte, wofür man brennt und alles andere, was nicht zu einem passt, auch mal getrost wegschieben darf. Liebe Grüße Jana

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