Das Tagebuch eines Sterbenden

Meine Lieben,

ich weiß: schon die Überschrift hört sich an wie harter Tobak. Aber ich hatte gestern die Kinder früh im Bett und gerade noch Zeit, die Tagesschau zu sehen, bevor GNTM anfing. Und in der Tagesschau wurde berichtet, dass der Schriftsteller Wolfgang Herrndorf den Preis der Leipziger Buchmesse gewonnen hat. Nun kenne ich weder Wolfgang Herrndorf, noch war ich jemals in Leipzig und normalerweise wäre diese Meldung deshalb an mir vorbeigeplätschert. Aber nicht gestern. Denn die Meldung ging so weiter: “Herrndorf konnte den Preis nicht selbst entgegennehmen, da er schwer erkrankt ist.” Das Bild zur Meldung zeigt einen Mann im besten Alter, vielleicht Mitte 40.

Also habe ich bei Wikipedia recherchiert und fand das: “Seit September 2010 veröffentlicht der Schriftsteller nach Diagnose eines Glioblastoms (Hirntumors) sein Tagebuch.”

Ein Schriftsteller mit einem Hirntumor der sein Tagebuch im Internet veröffentlich? Im Hintergrund kreischten schon Heidis Models, aber die hatten keine Chance. Ich begann hier, bei der Diagnose: “Prof. Moskopp erklärt, es sei ein Glioblastom. Das ist etwas Gehirneigenes, das bildet keine großen Metastasen, wächst nur sehr schnell, läßt sich nicht endgültig bekämpfen und ist zu hundert Prozent tödlich.” Ich las und las. Ein Schriftsteller, dessen Gehirn Bücher hervorbringt und sich gleichzeitig selbst vernichtet. Ein Mensch, der sich seinen letzten Monaten gegenüber sieht. Was macht man da? Wie denkt man? Was kann man noch ertragen und was braucht man Neues? Wer darf einem noch nah sein? Mit wem verbringt man Zeit und wen schließt man aus? Was bleibt, wenn plötzlich klar ist, dass man nicht irgendwann, sondern schon bald stirbt? Und zwar AUF JEDEN FALL.

So etwas zu entdecken, wenn man eigentlich einen faulen Abend mit Chips und Topmodel geplant hatte, ist wahrlich ein Geschenk. Anstatt mich hohl berieseln zu lassen, war ich gebannt. Begann über mich und mein Leben nachzudenken. Über meinen Körper und meine Gesundheit. Neulich las ich nämlich einen tollen Artikel, der davon handelt, was unsere Erkrankungen mit unserer Psyche zu tun haben. Seitdem warte ich eigentlich auf die Gelegenheit, ihn euch ans Herz zu legen. Der von Kaspar Zimmermann für die fitnesstribune geschriebene Artikel erklärt, dass unser Körper sehr laut zu uns spricht. Er sagt uns, was wir ändern müssen, um gesund zu sein. Bitte lest Zimmermanns “Lebenselixier – unsere Körperteile“. Ich schwöre euch, das PDF gehört mit zu den spannendsten Sachen, die ich in den letzten Monaten entdeckt habe.

Und jetzt wünsche ich euch einen wundervollen, gesunden Tag und die Fähigkeit euer Leben heute mal einfach zu genießen und euren funktionierenden Körper wertzuschätzen.

In diesem Sinne

Eure Svenja

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