Auszeit in Oberösterreich

Eigentlich habe ich dieses Jahr fast nur gearbeitet. Schon krass, oder? Aber so ist mein Leben manchmal einfach. Wundert mich also gar nicht, dass ich viele Sachen erreiche, die ich mir vornehme. Ich mache sie einfach.

Pausen einzulegen habe ich nicht unbedingt auf dem Plan, was echt meine große Achillesferse ist. Aber jetzt gab es private Gründe, warum das einfach nötig wurde. Deshalb habe ich die Gelegenheit ergriffen und im Rahmen einer Kooperation ein neues Familotel für euch getestet. Ich war ja mit meiner Familie schon mehrfach unter dieser Dachmarke im Urlaub – in Zell am See genauso wie in Südtirol. Diesmal hat es uns für drei Nächte ins Aigo Hotel nach Österreich in die Ferienregion Mühlviertel verschlagen.

Das Hotel

Die Zeiten, in denen wir zur Hauptzielgruppe von Familotel gehören, sind zwar sicherlich vorbei. Aber wären meine Kinder jünger, wären der Kletterturm sowie das umfangreiche Kinderprogramm und der Kinderpoolbereich unsere Highlights gewesen. Dass ich davon tagsüber keine Fotos gemacht habe, versteht ihr sicher. Es war halt alles voller Kinder und die fotografiere ich natürlich nicht, um sie dann ungefragt ins Netz zu stellen. Deshalb hier ein paar abendliche, “leere” Impressionen.

Die große Kletterwand innen

Bombe – der riesige Indoor-Kletterbereich und die drei Kinderpools

Lissy ist ja jetzt 14 und Ludwig ist 12 – damit waren wir gefühlt erstmal ein bisschen „zwischen den Stühlen“, weil es im Poolbereich drinnen nichts mehr für sie gibt, was so richtig Sinn macht. Und der große Außenpool wird nur im Sommer geöffnet, was leider nirgendwo auf der Hotelseite stand. Ihr seht ja auf den Bildern auch, dass der Pool rechts abgedeckt ist. Das war bei der Ankunft echt eine herbe Enttäuschung.

Während des Aufenthalts stellte sich dann aber schnell heraus, dass der super warm temperierte Außenpool völlig ausreichte, um jede Menge Spaß zu haben. Zumal er durch die Glasfront ja auch noch so ein Infinity Feeling vermittelt und die Aussicht wirklich ein Traum ist.

Drinnen war auch noch eine superschöne Pool- und Saunalandschaft, die aber leider erst ab 16 war. Uwe und ich haben ein paar Runden gedreht und hatten so eine kleine Wellnessauszeit – obwohl es uns ehrlich gesagt schnell wieder raus zu den Kindern gezogen hat.

By the way: Wenn ich mal baue, möchte ich so ein Palmenmosaik im Bad und so eine Dusche. I am in love.

Zusammen hatten wir im Außenpool eine tolle Zeit und sind dann zum Ausruhen aufs Zimmer, weil die Liegen alle von den Familien besetzt waren. Aber mei, wir sind ja flexibel und ganz ehrlich: wir hatten so viele tolle Momente, da gönne ich den stillenden Müttern und den Familien mit Kleinkindern die Liegen von Herzen. Ich weiß doch selbst noch, wie wichtig es in dem Alter war, dass man einen Ruheplatz hatte, wenn die Kids vom Spielen im Wasser völlig übermüdet waren und eine Pause brauchten.

Die Ausflüge

Tag 1 – Passau, die Stadt der drei Flüsse

Nach einer morgendlichen Runde Entspannungsyoga auf dem Zimmer – meine Matte hatte ich mitgebracht und das Zimmer bot reichlich Platz – haben wir das reichhaltige Frühstücksbuffet genossen und über mögliche Ausflugsziele beratschlagt.

Auf Empfehlung einer Hotelmitarbeiterin sind wir dann nach Passau gefahren – und das hat sich total gelohnt. Die Fahrt vom Hotel bis in die Stadt dauert knapp 50 Minuten. Wir haben in einem Parkhaus direkt in der Altstadt geparkt (Adresse für’s Navi: Am Römerplatz 4, Passau). Von dort waren es nur 3 Fußminuten bis an die Stelle, wo Donau, Inn und Ilz zusammenfließen. Ziemlich cooler Spirit.

Fünf Minuten in die andere Richtung und wir waren mitten in der Altstadt. Bunte Häuser, malerische Gassen und ein Café schöner als das andere.

Dazu unglaubliche 20 Grad, Sonnenschein und blauer Himmel. Ein Abstecher in die Kirche war auch noch drin. 

Nach 2 Stunden haben wir uns wieder auf den Heimweg gemacht.

Was echt schockierend war, waren die vielen zerstörten Waldgebiete, an denen wir in Deutschland vorbeigefahren sind. Mein Mann hat das dann recherchiert und offensichtlich gab es hier letztes Jahr im August den Sturm Kolle, der 120 Quadratkilometer Wald verwüstet hat. Ich habe so etwas noch nie gesehen. Teilweise hatten wir das Gefühl, wir fahren durch eine Endzeitlandschaft nach dem Armageddon. Habt ihr das damals mitbekommen? Das ist völlig an mir vorbeigegangen.

https://www.youtube.com/watch?v=eWKyrVSnCHk

Wahnsinn, was so eine Naturkatastrophe für Folgen für eine ganze Region haben kann. Obwohl das ja nun schon 6 Monate her ist, waren überall Bagger und Lastwagen und Waldarbeiter im Einsatz, um die Schäden zu beheben. Was für eine Mehrarbeit für alle, die in diesem Bereich arbeiten! In solchen Momenten werde ich immer ganz still, weil ich glaube, dass die Erde uns Zeichen gibt, dass wir so eben nicht weiter mit ihr umgehen können.

Nach dem Mittagessen haben wir zwei Stunden auf dem Zimmer verbracht. Kurzer Mittagsschlaf und noch eine Runde auf der Yogamatte, schließlich bin ich zur Erholung da. Danach hatten wir 1 ½ Stunden Familienspaß bei grandiosem Sonnenschein im Außenpool. Fast wie im Sommerurlaub war das und wir haben es einfach genossen. Ich konnte richtig auftanken und diese Zeit war mein absolutes Highlight dieser Reise.

Kennt ihr das, wenn es diese perfekten Momente gibt und einfach alles passt? Wenn ihr das Gefühl habt, dass ihr so einen tollen Zusammenhalt in der Familie habt und dass eure Menschen genau die sind, die zu euch kommen mussten in diesem Leben? Ich habe mir fest vorgenommen, wieder mehr solche Momente in mein Leben zu holen.

Das Abendessen war spitze, genauso wie die Drinks in der Bar – Caipis ohne Alkohol gemixt vom lieben Wasilis. Da kann man schon mal in relaxter Atmosphäre an der Bar abhängen.

Das Kinoprogramm war zwar eher auf die Kleinsten ausgerichtet – aber das Kino an sich war ziemlich cool. Auch die Bowlingbahn, die Wii Station und einiges mehr gab es für die Teenies – aber meine hatten Lust auf Netflix und iTunes auf ihrem Zimmer.

Fand ich auch völlig Ok, ich bin ja immer froh, wenn meine Kinder ihre Köpfe zusammenstecken.

Tag 2 – Tierparkbesuch

Schon am Tag zuvor hatte sich mein Sohn gewünscht, mal wieder in den Tierpark zu gehen. Nach kurzer Recherche habe ich festgestellt, dass es in noch nicht mal 30 Autominuten Entfernung den größten privat geführten Tierpark Oberöstereichs mit 213 Tiersorten gibt. Kühle neun Grad riefen eh nach ein bisschen Bewegung, da fanden wir die fünf Kilometer Runde mit vielen Ahs und Ohs an den Gehegen genau richtig. (Danke nochmal Uwe, dass Du Ludi Deine Jacke geliehen hast und knallhart die Runde im Poloshirt gedreht hast. Best Dad ever!)

Wir haben für die gelbe und rote Strecke 1 ½ Stunden gebraucht. Im Tierpark Altenfelden geht es schon ein bisschen bergauf und bergab – es braucht also einen kräftigen Kinderwagenschieber, falls ihr noch mit full gear unterwegs seid ;-)

 

Da genieße ich es immer, dass unsere Kinder auch an steilen Abhängen alleine laufen und es eigentlich so ist, als wäre man mit einer Gruppe Erwachsener unterwegs. Bis auf die Scherze, die wir dauernd zusammen reißen. Habt ihr eigentlich auch so viele Familien-Running-Gags? Wir lachen uns permanent schlapp miteinander.

Auch in dem Tierpark konnte man noch einige Auswirkungen des Sturms sehen (seht ihr den umgefallenen Baum hinten links?). Und dieses Wasteland, in dem Ludwig sitzt, ist halt auch nur auf den Sturm zurückzuführen. Wie schlimm dieses Erlebnis auch für die Tiere gewesen sein muss.

Nachmittags haben wir dann wieder Pool, Ausblick und unsere Zimmer genossen und einfach gechillt. Einmal mehr ein Hotel der Familotel Gruppe, dass ich empfehlen kann. Spitzenessen, viele Möglichkeiten, ein sauberes, modernes Haus mit freundlichen Mitarbeitern.

Ich habe mich wunderbar erholt und werde jetzt in eine neue Zeit starten, in die ich das Gefühl des Müßiggangs mitnehme.

In diesem Sinne

Eure Svenja

Vielen Dank an das Aigo, Familotel, RSPS und Rainer Schwarz für die Möglichkeit, das Aigo Hotel kennenzulernen und darüber zu schreiben. Ich wurde zu dieser Reise eingeladen.

3 Kommentare

  1. Was für ein schöner Artikel.
    Da hatte ihr es aber nett! Auszeiten sind soooo wichtig!
    Wir nennen unseren Ludwig übrigens auch Ludi. Da musste ich eben sehr lachen.

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