Ihr Lieben,
nun war ich das fünfte Mal in Folge als Speakerin bei der AFBMC und diesmal komme ich mit genau einer Botschaft zurück.
Social Media ist erwachsen geworden.
Woran ich das festmache? Es gibt keinen großen Hype. Es gibt kein großes neues Ding. Nur Plattformen, die wir ordentlich bedienen müssen. Und Erfolge für diejenigen, die strategisch arbeiten und nicht einfach nur Content raushauen.
Hier meine fünf wichtigsten Takeaways für alle, die im Internet ihr Geld verdienen:
1. Story first.
Postet nicht wild rum, sondern leitet immer sauber ab. Die Formel dafür lautet: 1. Story überlegen – und dann 2. Content produzieren. Bei der Contentproduktion alle Kanäle bedenken und die dafür relevanten Formate aufnehmen (Quadratisch? 16:9? Vertikal?).
Dass die Story an erster Stelle kommt läuft mir natürlich gut rein, weil ich ja mit dem Storytellingpapst verheiratet bin. Aber ich bin mir sicher, dass auch ihr das kennt. Ihr wollt was posten, aber weil ihr das Material spontan, aus einem guten Moment heraus aufgenommen habt, habt ihr entweder nichts in Hochkant “mitgenommen” oder inhaltlich nur noch wenig Fleisch für extra Kanäle.
Dass ich gerade bei vielen für das Thema GIFs stehe liegt daran, dass ich mir überlegt habe, dass das momentan meine wichtigste Story ist. Und die spiele ich auf jedem Kanal in verschiedenen Formaten.
2. Hilf Menschen, Dich zu verstehen.
Wir Social Media Menschen und Onliner sprechen schon lange eine Sprache, die kaum noch jemand versteht. Als Social neu war, gab es kein Fachchinesisch. Aber jetzt sind die Plattformen in die Jahre gekommen. Algorithmen haben sich geändert und wir erzählen von den guten alten Zeiten bei Facebook.
Wenn ich mit Kunden rede, gehe ich heute erstmal einen großen Schritt zurück. Toll, dass ICH begeistert von GIFs und Giphy bin und dass ICH auch genau weiß, wie das alles mit der generellen Sichtbarkeit in der Zukunft zusammenhängt. Aber mein Gegenüber hat sich nicht die letzten vier Monate ausschließlich mit GIFs beschäftigt und hat wahrscheinlich genau eine Frage: “Was bringt mir das?”
Wer darauf keine gute Antwort hat, kriegt keinen Auftrag.
3. Regelmäßigkeit schlägt Viralität.
Klar hört sich Regelmäßigkeit wie das wohl Laaaangweiligste an, was ich euch vorschlagen kann. Aber etwas regelmäßig zu machen, hat einen unschlagbaren Vorteil. Du wirst immer besser darin.
Egal, für welche Themen ich bei euch stehe – es sind sicher Dinge, die ich nicht nur einmal gemacht habe. Sondern die, mit denen ich immer wieder öffentlich auftrete, über die ich schreibe und spreche. Das mögen Menschen und das mag Google. Konstanz schafft Expertise und die schlägt viral gegangene One Hit Wonder, die wir nicht replizieren können, um ein Weites.
4. Authentizität ist nicht immer schön.
Was wir für authentisch halten, halten Teenager oft für Fake. Unsere curvy Models sind immer noch überdurchschnittlich hübsch. Unser Set “unaufgeräumtes Kinderzimmer” ist immer noch farblich auf das Outfit der Protagonistin abgestimmt. Alles Anhaltspunkte dafür, dass es sich nicht um echte Inhalte handelt.
Wenn wir näher an das rücken wollen, was Menschen tagtäglich konsumieren, müssen wir Bildwelten schaffen, die nicht nur schön sind. Nicht gestylt, nicht selbstreferenziell und nicht bereits tausendmal gesehen.
5. In der Ruhe liegt die Kraft.
Oder um es mit Taylor Swifts Worten zu sagen: You need to calm down. Social Media geht nicht weg. Aber Inhalte, die Du nicht durchdenkst. Die Du nicht verständlich auf den Punkt bringst. Die Du nicht regelmäßig postest. Und die dazu noch fake wirken – DIE gehen weg. Und zwar ganz flott.
Die verschwinden im Algorithmus und Du hättest Dir den Aufwand genauso gut sparen können.
Eine Sache noch…
Die AllFacebook Marketing Conference ist eine der wenigen Konferenzen, bei der richtig viele Frauen auf der Bühne stehen. Das ist leider immer noch nicht selbstverständlich, auch weil wir uns oft gar nicht um Speakerslots bewerben.
Ich möchte euch absolut ermutigen, genau das zu tun. Wenn ihr ein tolles Thema, einen guten Case habt – go for it. Jens und Philipp, die beiden Gründer, haben am Ende der Konferenz nochmal betont, dass es nicht auf Junior oder Senior Titel ankommt, sondern auf den spannenden Fall.
Ich habe durch die Konferenz jede Menge Kontakte gemacht, Kunden gewonnen, öffentliche Aufmerksamkeit generiert und last but not least Kollegenfreunde gefunden.
In diesem Sinne
Eure Svenja